Indien will Import von Computern einschränken
Die indische Regierung hat mit sofortiger Wirkung die Einfuhr von Laptops, Tablets und PCs eingeschränkt und will mit einem milliardenschweren Anreizsystem die lokale Computer-Produktion ankurbeln. Der Import dieser Produkte sei nur mit einer Lizenz für eingeschränkte Einfuhr erlaubt, hat die Regierung mitgeteilt.
Der Sinn dieses Schritts bestehe darin, die Fertigung nach Indien zu verlagern. Es sei kein Schubs, sondern ein Anstoß, zitiert Reuters einen Sprecher des Elektronikverbands MAIT. Indien versucht, die lokale Fertigung durch Anreize in über zwei Dutzend Sektoren voranzutreiben, auch in der Elektronikbranche. Es hat dafür die Frist für Unternehmen verlängert, sich für sein zwei Milliarden Dollar schweres Programm zu bewerben, um große Investitionen für die Hardware-Produktion anzuziehen. Das Anreizsystem sei von entscheidender Bedeutung für Indiens Ambitionen, führend in der globalen Elektroniklieferkette zu werden, heißt es in dem Reuters-Bericht weiter. Dabei strebt das Land bis 2026 eine jährliche Produktion im Wert von 300 Milliarden Dollar an.
Im zweiten Quartal stiegen die Elektronikimporte, zu denen Laptops, Tablets und PCs gehören, um 6,25 Prozent auf 19,7 Milliarden Dollar. Elektronikimporte machen sieben bis zehn Prozent der gesamten Warenimporte Indiens aus. Indien hat bereits in der Vergangenheit hohe Zölle auf Produkte wie Mobiltelefone erhoben, um die inländische Produktion anzukurbeln. 2022 wurden in Indien Mobiltelefone im Wert von 38 Milliarden Dollar produziert, während die lokale Produktion von Laptops und Tablets nach Schätzungen des Branchenverbands India Cellular and Electronics Association im Vergleich nur vier Milliarden Dollar betrug.