Intel vereinbart Verkauf von Minderheitsbeteiligung an IMS
Intel hat sich mit Bain Capital auf den Verkauf eines Minderheitsanteils an der österreichischen IMS Nanofabrication geeinigt. Der Anteil betrage 20 Prozent an dem mit rund 4,3 Milliarden Dollar bewerteten Unternehmen, hat der US-Chiphersteller mitgeteilt.
Nach Berechnungen von Reuters dürfte der Deal einen Wert von rund 860 Millionen Dollar haben. IMS, das 2015 von Intel übernommen wurde, stellt Geräte zur Produktion von Halbleitern her. Seit der Übernahme habe IMS eine beträchtliche Kapitalrendite für Intel erwirtschaftet und gleichzeitig seine Belegschaft und Produktionskapazität vervierfacht. Der Abschluss der Transaktion wird für das dritte Quartal 2023 erwartet. IMS soll als eigenständige Tochtergesellschaft operieren und weiterhin von CEO Dr. Elmar Platzgummer geleitet werden.
Seit der Erfindung der Multi-E-Beam-Technologie und der Einführung des ersten kommerziellen Multi-Beam-Maskenschreibers im Jahr 2015 sei IMS mit Sitz in Wien branchenführend im Bereich des Multi-Beam-Maskenschreibens für fortschrittliche Technologieknoten. Intel investierte zunächst 2009 in IMS und übernahm das Unternehmen schließlich 2015.
„Die Weiterentwicklung der Lithographie ist für den weiteren Fortschritt in der Halbleiterindustrie von entscheidender Bedeutung, und das Schreiben von Masken spielt eine zentrale Rolle beim Übergang der Industrie zu neuen Strukturierungstechnologien wie High-NA EUV. Die Investition und Partnerschaft von Bain Capital verschafft IMS eine größere Unabhängigkeit und bringt eine strategische Perspektive ein, um die nächste Phase der lithografischen Technologieinnovation zu beschleunigen“, sagt Matt Poirier, Senior Vice President of Corporate Development bei Intel.
„Wir freuen uns, mit Bain Capital einen wertvollen Partner zu gewinnen, der auf eine lange Tradition in der Zusammenarbeit mit Unternehmen zur Förderung von Wachstum und Wertschöpfung zurückblicken kann. Bain Capital teilt unsere Überzeugung von den bedeutenden Chancen, die sich für IMS ergeben, wenn sich EUV immer mehr durchsetzt und High-NA EUV in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts von der Entwicklung in die Serienfertigung übergeht“, so IMS-CEO Dr. Elmar Platzgummer.
„Als weltweiter Marktführer und Innovator aufstrebender Technologien in den Bereichen Halbleiterfertigung und Nanotechnologie glauben wir, dass IMS gut positioniert ist, um von dem attraktiven säkularen Rückenwind zu profitieren, der durch die Inbetriebnahme zusätzlicher Chip-Produktionskapazitäten entsteht“, ergänzt Marvin Larbi-Yeboa, Partner bei Bain Capital.