Indiens Chip-Pläne geraten ins Stocken
Indien möchte auf dem Feld der Chip-Produktion in Zukunft eine große Rolle spielen. Für den indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi ist die Ansiedlung neuer Chipfabriken seit längerem Chefsache. Nach seiner Ansicht wird dieser Sektor binnen drei Jahren 63 Milliarden Dollar schwer.
Allerdings seien nun die insgesamt rund 25 Milliarden Dollar schweren Investitionspläne von Foxconn und anderen ausländischen Firmen ins Stocken geraten, berichtet Reuters. Der Apple-Zulieferer Foxconn will gemeinsam mit dem indischen Mischkonzern Vedanta 19,5 Milliarden Dollar in den Aufbau eines Halbleiterwerks stecken. Einem Insider zufolge stecken die Verhandlungen mit STMicro aber durch Forderungen der indischen Regierung in einer Sackgasse. Der europäische Chip-Konzern sollte eigentlich nur Technologien beisteuern. Die Behörden wünschten aber ein größeres Engagement bei dem Projekt. Im Gespräch sei eine direkte Beteiligung an dem Joint Venture. Für STM sei dieser Vorschlag nicht sinnvoll. Der Konzern wolle abwarten, bis sich der indische Markt weiterentwickelt hat, heißt es in dem Reuters-Bericht. Offenbar gibt es Schwierigkeiten einen Technologiepartner zu finden.
In einer Warteschleife befindet sich wohl auch ein weiterer, drei Milliarden Dollar schwerer Plan für eine Halbleiter-Fabrik. Ein Partner des Konsortiums ISMC, Tower Semiconductor, könne die Verträge nicht unterschreiben, weil alle Pläne des israelischen Unternehmens wegen der Übernahme durch den US-Konzern Intel auf den Prüfstand gestellt würden, heißt es von Insidern. Ebenfalls drei Milliarden Dollar will IGSS Ventures für ein Chip-Werk in die Hand nehmen. Das Unternehmen will offenbar aber einen aktualisierten Antrag auf Staatshilfen.
Um Firmen ins Land zu locken, bietet Indiens Regierung Subventionen in Höhe von bis zu 50 Prozent der Projektkosten und stellt insgesamt zehn Milliarden Dollar bereit.