Harting weist Vorwürfe von militärischen Lieferungen zurück
Harting, Experte für Verbindungstechnik, hat keine Teile für militärische Zwecke nach Russland geliefert. Dazu hat das Unternehmen aus dem Kreis Minden-Lübbecke jetzt eine Pressemitteilung veröffentlicht.
Dort heißt es, Hartung habe seit Dezember vergangenen Jahres sämtliche Belieferungen nach Russland eingestellt. Bis dahin sei man unter Beachtung der geltenden Regelungen – also mit nicht sanktionierten Produkten – den Lieferverpflichtungen der russischen Tochtergesellschaft rechtskonform nachgekommen, teilt das Unternehmen in dem Schreiben weiter mit.
Das Wirtschaftsmagazin Capital hatte in dieser Woche berichtet, eine Ethernet-Kabelverbindung des nordrhein-westfälischen Unternehmens sei in den Überresten einer russischen Rakete entdeckt worden. Man habe alle Produkte gesperrt, die auf den Sanktionslisten genannt werden, erklärte Harting. Die in der Berichterstattung genannten Teile würden millionenfach global vertrieben. Deshalb habe man grundsätzlich keinen Einfluss auf konkrete Verwendungen und nur sehr begrenzt darauf, wer die Produkte nach einem Verkauf wohin weiter liefert beziehungsweise wie oder durch wen die Produkte endverwendet würden.
Harting habe alle Kunden in Russland einer erweiterten Prüfung unterzogen und, so wörtlich, bei nicht eindeutiger Klärung der Verwendung der Produkte die entsprechenden Kunden- und Lieferantenbeziehungen beendet. Keines der rund 30.000 Harting-Produkte sei gezielt für die militärische Verwendung gedacht.
Harting betreibt nach dpa-Angaben seit 1993 eine Tochtergesellschaft in Sankt Petersburg. In dem Bericht von Capital heißt es, dass das Unternehmen nach Kriegsbeginn weiter Bauteile im Wert von gut 13 Millionen US-Dollar nach Russland geliefert haben soll.