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© Bosch
Markt |

Bosch-Arbeiter gehen wegen Werkschließungen auf die Straße

Mehrere tausend Beschäftigte des Automobilzulieferers Robert Bosch haben erneut in Deutschland gegen geplante Werksschließungen und Arbeitsplatzverlagerungen protestiert. Nach Angaben von Bosch sind sie notwendig, um sich an die veränderte Nachfrage beim Übergang zu Elektrofahrzeugen anzupassen.

Wie die IG Metall mitteilt, versammelten sich rund 3.000 Beschäftigte aus verschiedenen Werken vor dem Bosch-Werk in Bühl, wo nach Angaben des Unternehmens bis 2025 rund 1.000 Mitarbeiter in Deutschland ihren Arbeitsplatz durch Verlagerungen, Kürzungen oder Neueinstellungen verlieren werden (Evertiq berichtete).

Auch in Arnstadt versammelten sich Arbeiter, dort wo Generatorregler hergestellt werden - ein Autoteil, das in Elektrofahrzeugen nicht mehr benötigt wird. Wegen fehlender Kunden müsse zum Jahresende das Werk geschlossen werden, rund hundert Arbeitsplätze seien davon betroffen, heißt es. Proteste gab es auch vor dem Münchner Bosch-Werk, wo 250 Arbeitsplätze ins Ausland verlagert werden könnten, allerdings wurde hier noch keine endgültige Entscheidung getroffen.

Die Lage scheint nach Unternehmensangaben klar. Bei jeder in München hergestellten Kraftstoffpumpe mache man Verluste, hat Werksleiter Jörg Luntz in einer E-Mail an Reuters berichtet.

Niemand bestreite, dass der Strukturwandel bei Bosch große Anstrengungen erfordert. Aber der Wandel müsse fair sein und die Beschäftigten im Blick haben, so Frank Sell, Betriebsratschef des Bosch-Geschäftsbereichs Mobility Solutions.

Ziel von Bosch sei es immer, im Dialog mit den Sozialpartnern Maßnahmen zu konzipieren, die alle Möglichkeiten der Weiterbeschäftigung ausschöpfen, aber auch Möglichkeiten für neue Arbeitsplätze außerhalb des Unternehmens aufzeigen, heißt es weiter.

Gewerkschaften, zum Beispiel in Deutschland, haben davor gewarnt, dass die Umstellung auf die Produktion von Elektroautos Millionen von Arbeitsplätzen kosten könnte, wenn die Arbeitnehmer nicht umgeschult werden. Eine Studie vom Mai schätzt, dass allein in Deutschland 100.000 Arbeitsplätze verloren gehen könnten.


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