Nvidia muss zurückgehende Umsatzzahlen verkraften
Der Chipkonzern Nvidia rechnet nach verfehlten Umsatzerwartungen nicht mit einer baldigen Erholung. Für das laufende Quartal prognostiziert Nvidia einen Umsatz von umgerechnet etwa 5,9 Milliarden Euro. Das wären über eine Milliarde Dollar weniger als im Vorjahresquartal - und auch deutlich weniger als von Analysten erwartet.
Der Umsatz im Ende Juli abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal blieb im Rahmen der präsentierten vorläufigen Zahlen mit einem Plus von drei Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar. Nvidia selbst hatte ursprünglich mit mehr als acht Milliarden Dollar gerechnet, berichtet dpa. Auslöser für die Entwicklung war ein Gaming-Geschäft, das noch schwächer ausfiel als erwartet. Nvidias Grafikkarten werden nicht nur in PCs eingesetzt, deren Verkäufe aktuell schwächeln, sondern auch zur Produktion von Kryptowährungen, die mit gesunkenen Kursen weniger lukrativ geworden ist.
Die Erlöse des Gaming-Bereichs fielen mit 2,04 Milliarden Dollar wie angekündigt um ein Drittel im Jahresvergleich. Im Geschäft mit Rechenzentren stieg der Umsatz dagegen auf 3,81 Milliarden Dollar - ein Plus von 61 Prozent. Technik von Nvidia wird unter anderem für Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz eingesetzt. Nvidia setzt auch groß auf das Autogeschäft als Lieferant von Computern unter anderem für Mercedes.
Unterm Strich sei der Quartalsgewinn auf 656 Millionen Dollar von gut 2,37 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor gefallen. Firmenchef Jensen Huang sagte in einer Telefonkonferenz mit Analysten unter anderem, dass Nvidia in die Verkaufskanäle deutlich weniger Grafikkarten liefere, damit der Stau in Lagerhallen der Händler abgebaut werde. Dies könne noch «ein paar Quartale» so weitergehen.