© Mikron
Markt |
Mikron verzeichnet Nachfrageeinbruch aus der Automobilindustrie
Das Schweizer Unternehmen Mikron vermeldet einen Nachfrageeinbruch aus der Automobilindustrie bei gleichzeitig guter Entwicklung in der Pharma- und Medizintechnik. Demnach lag der Bestellungseingang der Mikron Gruppe für das erste Halbjahr 2020 mit CHF 125,7 Millionen deutlich hinter dem entsprechenden Wert des ersten Halbjahres 2019 (CHF 163,9 Millionen) zurück.
Der Auftragsbestand liegt bei CHF 155,0 Millionen (30. Juni 2019: CHF 183,3 Millionen, -15,4 Prozent), der Umsatz ging von CHF 176,8 Millionen im ersten Halbjahr 2019 auf CHF 121,3 Millionen zurück (-31,4 Prozent). Mit einem Umsatzanteil von 50 Prozent blieb Europa (inklusive der Schweiz) im ersten Halbjahr 2020 der wichtigste Absatzmarkt der Mikron Gruppe. Hier ging der Umsatz im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 um 39 Prozent zurück. Der Umsatz in den USA stieg im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 um 9 Prozent, der asiatische sank um 52 Prozent.
Wegen des deutlichen Umsatzrückgangs im Geschäftssegment Mikron Machining Solutions und aufgrund des fehlenden Volumens am Standort Berlin im Geschäftssegment Mikron Automation resultierte für die Gruppe im ersten Halbjahr 2020 mit CHF -5,7 Millionen ein deutlich tieferes EBIT vor Restrukturierungskosten als im ersten Halbjahr 2019 (CHF 7,5 Millionen). Das Geschäftssegment Automation, dessen Resultate stark negativ vom Standort Berlin geprägt sind, erreichte ein EBIT (vor Restrukturierungskosten) von CHF 2,9 Millionen (erstes Halbjahr 2019: CHF 6,4 Millionen). Das EBIT vor Restrukturierungskosten des Geschäftssegments Mikron Machining Solutions liegt mit CHF -9,0 Millionen ebenfalls deutlich hinter dem entsprechenden Vorjahreswert zurück (erstes Halbjahr 2019: CHF 1,7 Millionen). Nach Restrukturierungskosten von CHF 15,9 Millionen, die den Verkauf der Standorte Berlin und Kaunas sowie die Kapazitätsanpassungen in Agno und Rottweil beinhalten, liegt der EBIT der Gruppe bei CHF -21,6 Millionen. Das Unternehmensergebnis beläuft sich für das erste Halbjahr 2020 auf CHF -24,0 Millionen (erstes Semester 2019: CHF 4,7 Millionen).
Eine Prognose für die zweite Jahreshälfte sei wegen der nicht abschätzbaren Entwicklung der Corona-Pandemie, der allgemeinen Unsicherheit in der Automobilindustrie und angesichts genereller politischer Risiken sehr schwierig. Beim Marktsegment Pharma- und Medizintechnikindustrie geht Mikron von einem weiterhin guten Geschäftsgang aus, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung.
Mikron rechne hingegen nicht mit einer raschen Erholung der Nachfrage aus der Automobilindustrie, so dass auch im zweiten Halbjahr ein EBIT-Verlust in der Größenordnung des ersten Halbjahres (vor Restrukturierungskosten) resultieren dürfte. Die erwarteten Kosten der Restrukturierung sind in der Halbjahresrechnung vollständig erfasst, so dass das zweite Halbjahr damit nicht belastet werde.
(1 CHF = 0,93 Euro)