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Bestellungen in der Elektroindustrie brechen im Mai um mehr als ein Viertel ein
Die Auftragseingänge in der deutschen Elektroindustrie sind im Mai 2020 um 27,9 Prozent gegenüber Vorjahr eingebrochen. „Trotz der im Mai begonnenen Corona-Lockerungen fiel der Bestellrückgang in diesem Monat auf Jahressicht nochmals stärker aus als bereits im April“, so ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann in einer Pressemitteilung.
Die Inlandsbestellungen blieben im Mai 25,5 Prozent unter ihrem entsprechenden Vorjahreswert. Die Auslandsorder sackten um 30,0 Prozent ab. Dabei schränkten Kunden aus dem Euroraum ihre Bestellungen um 32,2 Prozent ein. Aus Drittländern gingen 28,7 Prozent weniger neue Aufträge ein als noch im Vorjahr.
In den ersten fünf Monaten dieses Jahres zusammengenommen lag das Auftragsminus bei 11,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hier gaben die Inlandsorder um 12,2 Prozent nach, die Auslandsbestellungen um 11,4 Prozent. Die Aufträge aus der Eurozone gingen zwischen Januar und Mai um 16,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Sie sanken damit fast doppelt so stark wie die von Geschäftspartnern aus Drittländern (- 8,6 Prozent).
Die preisbereinigte Produktion der heimischen Elektroindustrie fiel im Mai 2020 um 21,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Kumuliert von Januar bis einschließlich Mai dieses Jahres verfehlte sie ihr entsprechendes Vorjahresniveau um 9,2 Prozent. Der Umsatz der deutschen Elektrobranche kam im Mai 2020 auf 12,5 Milliarden Euro – ein Minus von 22,4 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Die Inlandserlöse brachen um 20,8 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro ein, die Auslandserlöse um 23,6 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro. Die Geschäfte mit Kunden aus der Eurozone beliefen sich im Mai auf 2,3 Milliarden Euro, womit sie um 29,7 Prozent niedriger lagen als vor einem Jahr. Der Umsatz mit Drittländern ging um 19,8 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro zurück.
In den gesamten ersten fünf Monaten dieses Jahres büßte der aggregierte Branchenumsatz 9,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein und kam auf 70,8 Milliarden Euro. Die Inlands- (- 9,1 Prozent auf 33,4 Milliarden Euro) und Auslandserlöse (- 9,5 Prozent auf 37,4 Milliarden Euro) fielen hier in etwa mit gleicher Rate. Innerhalb des Auslandsgeschäfts gaben die Erlöse mit dem Euroraum um 12,4 Prozent (auf 13,6 Milliarden Euro) nach und damit stärker als das Geschäft mit Drittländern, das im gleichen Zeitraum um 7,7 Prozent (auf 23,8 Milliarden Euro) zurückging.
Immerhin habe sich der Anstieg der neuen Anzeigen zur Kurzarbeit weiter abgeflacht, sagt Gontermann. „Nachdem im April und Mai noch 218.400 beziehungsweise 58.200 Neuanmeldungen registriert wurden, waren es im Juni nur noch 23.600.“ Die Gesamtbeschäftigung in der Branche lag den angaben zufolge zuletzt bei 879.000.