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Rolls-Royce muss wegen COVID-19-Pandemie Personalabbau einleiten
Wegen der COVID-19 Pandemie hat Rolls-Royce Maßnahmen ergriffen, um die finanzielle Belastbarkeit des Unternehmens zu stärken und die Barausgaben im Jahr 2020 zu reduzieren. Dies werde jedoch nicht ausreichen, teilt Rolls-Royce mit.
Es werde immer deutlicher, dass es mehrere Jahre dauern wird, bis die Aktivitäten auf dem Markt der kommerziellen Luftfahrt wieder das Niveau von vor wenigen Monaten erreichen. Vor diesem Hintergrund muss sich Rolls-Royce jetzt mit diesen mittelfristigen strukturellen Veränderungen befassen, da die Nachfrage der Kunden nach zivilen Luft- und Raumfahrttriebwerken und Aftermarket-Dienstleistungen deutlich zurückgehe.
„Dies ist keine von uns verursachte Krise. Aber es ist die Krise, mit der wir konfrontiert sind, und wir müssen uns mit ihr befassen. Unsere Airline-Kunden müssen sich anpassen und wir müssen es auch. Wir müssen schwierige Entscheidungen treffen, um unser Unternehmen durch diese beispiellosen Zeiten zu führen. Regierungen auf der ganzen Welt tun, was sie können, um Unternehmen kurzfristig zu unterstützen, aber wir müssen mittelfristig auf die Marktbedingungen reagieren, so Warren East, CEO von Rolls-Royce, in einer Pressemitteilung.
Das Unternehmen schlägt eine umfassende Reorganisation seines Geschäfts vor, um sich an das neue Niveau der Kundennachfrage anzupassen. Als Folge davon erwartet Rolls-Royce den Verlust von mindestens 9.000 Stellen von seinen weltweit 52.000 Mitarbeitern. Zusätzlich zu den Einsparungen, die durch diesen Personalabbau erzielt werden, wird das Unternehmen auch die Ausgaben in den Bereichen Anlagen und Eigentum, Kapital und andere indirekte Kosten senken. Es wird erwartet, dass die vorgeschlagene Reorganisation jährliche Einsparungen von mehr als 1,3 Milliarden GBP (ca. 1,46 Milliarden Euro) erbringen wird, wovon der Personalabbau rund 700 Millionen GBP (ca. 785 Millionen Euro) beitragen soll. Die zahlungswirksamen Umstrukturierungskosten im Zusammenhang mit diesen Maßnahmen werden sich voraussichtlich auf rund 800 Millionen GBP (ca. 897 Millionen Euro) belaufen.
Die vorgeschlagene Umstrukturierung werde sich vor allem auf die zivile Luft- und Raumfahrt des Unternehmens auswirken, wo das Unternehmen eine detaillierte Überprüfung seiner Betriebsanlagen vornehmen will. Die Geschäftsbereiche Power Systems und ITP Aero entwickeln, verhandeln und führen derzeit umfangreiche Maßnahmen zur Bewältigung der aktuellen Situation durch. Das Verteidigungsgeschäft des Unternehmens mit Sitz in Großbritannien und den USA habe sich während der Pandemie bei unveränderten Aussichten als robust erwiesen und muss die Mitarbeiterzahl nicht reduzieren.
Im Rahmen der Reorganisation wird das Unternehmen nach eigenen Angaben sicherstellen, dass seine interne Lieferkette für die zivile Luft- und Raumfahrt seine Verteidigungsprogramme weiterhin unterstützt und alle Möglichkeiten prüfen, Mitarbeiter in das Verteidigungsgeschäft zu übernehmen. „Aufgrund der Notwendigkeit, die entsprechenden Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsvertreter zu konsultieren, geben wir zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Einzelheiten über die Auswirkungen der vorgeschlagenen Umstrukturierung auf bestimmte Standorte oder Länder bekannt", heißt es in der Pressemitteilung.