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© leoni
Markt |

Leoni kündigt drastische Personaleinsparungen an

Bei Leoni läuten die Alarmglocken. Aufgrund deutlich erhöhter Kosten verbunden mit den Anlaufschwierigkeiten im mexikanischen Werk in Merida, anhaltend schlechter operativer Performance im Bordnetzbereich sowie einer weiteren Eintrübung des Marktumfelds, zieht Leoni Konsequenzen und hält an dem Ausblick für das Jahr 2019 nicht länger fest.

Leoni hat Sofortmaßnahmen ergriffen und personelle Konsequenzen gezogen, um das Geschäft zu stabilisieren. Zudem stellt Leoni die Eckpfeiler des Performance- und Strategie- Programms VALUE21 vor. Ziel sei es, Profitabilität und Cashflow nachhaltig zu verbessern und gleichzeitig das Unternehmen auf zukunftsfähige und rentable Geschäftsfelder auszurichten, heißt es in einer Pressekonferenz. In den ersten zwei Monaten des Jahres 2019 hat sich die anhaltend schwierige Situation von Leoni in unerwartetem Umfang fortgesetzt. Im Bordnetzbereich lag das vor allem an weiterhin hohen Personal- und Frachtkosten im Zusammenhang mit den Anlaufschwierigkeiten in Merida sowie an Effizienz- und Kostendefiziten in einigen anderen Standorten. Basierend auf diesen Entwicklungen wird insbesondere für das erste Halbjahr eine erhebliche Ergebnisbelastung erwartet. Für das Gesamtjahr 2019 rechnet Leoni aktuell mit rund 50 Milionen Euro Belastungen aus Merida. Zudem seien erwartete Ergebnisverbesserungen aus anderen Werken nicht eingetreten. Insgesamt sieht sich das Unternehmen mit einem zunehmend herausfordernden Marktumfeld unter anderem in China konfrontiert. Zudem hätten einige OEMs ihre Abrufe für die nächsten Monate im Bereich WSD deutlich gekürzt. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen hält der Vorstand nach aktueller Planung nicht länger an seinem am 7. Februar 2019 bekannt gemachten Ausblick für das Jahr 2019 fest. Damit ist auch die detaillierte Prognose aus dem Geschäftsbericht für das Jahr 2018 nicht mehr gültig. Aufgrund der aktuell im Bordnetzbereich an einigen Standorten bestehenden signifikanten Intransparenz hinsichtlich Kostenentwicklungen und künftiger Auftragslage sowie den Unsicherheiten im Automobilumfeld und der unsicheren Nachfrageentwicklung hält es der Vorstand für ratsam zum jetzigen Zeitpunkt keinen überarbeiteten Ausblick für das Gesamtjahr 2019 abzugeben. „Die Entwicklungen zum Ende des Geschäftsjahres 2018 und insbesondere in den ersten beiden Monaten 2019 haben deutlich gemacht, dass wir noch schneller und konsequenter handeln müssen, um Leoni wieder auf die Erfolgsspur zu bringen. Wir haben die Ineffizienzen identifiziert, konkrete Maßnahmen ergriffen und einen klaren Fahrplan, wie wir die Probleme adressieren. Meine Vorstandskollegen und ich sind überzeugt, dass Leoni aufgrund seiner technologischen Kompetenz und seiner Marktpositionierung nach Umsetzung der Maßnahmen wieder zu nachhaltiger Profitabilität zurückkehren wird“, sagt Aldo Kamper, Vorstandsvorsitzender der Leoni AG. Als Konsequenz aus den Anlaufschwierigkeiten in Merida hat der Vorstand die wichtigsten Projektanläufe mithilfe von externen Experten auf den Prüfstand gestellt. Diese Analyse ergab, dass nicht mit kritischen Risiken bei neuen Projektanläufen zu rechnen ist. Zudem wurde ein zentrales und unabhängiges Project Risk Office als Frühwarnsystem für mögliche Projektrisiken eingerichtet, das direkt an den Vorstandsvorsitzenden berichtet und zusätzlich eine zentrale Stelle zur Unterstützung von Projektanläufen geschaffen. Künftig werde es klarere Verantwortlichkeiten und eine Verbesserung bei der Projektsteuerung geben. In diesem Zuge hat Karl Gadesmann sein Mandat als Finanzvorstand im Einvernehmen mit der Gesellschaft mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Die Neubesetzung werde umgehend in die Wege geleitet. Kurzfristig werden die Aufgaben dieses Ressorts übergangsweise von Aldo Kamper übernommen. Ab dem 1. April 2019 wird Aldo Kamper zusätzlich den Bordnetz-Bereich leiten und damit diesem Segment, entsprechend seiner Komplexität und Bedeutung, deutlich mehr Aufmerksamkeit widmen. Martin Stüttem wird künftig die Funktion als Chief Operating Officer (COO) der Bordnetzsparte übernehmen, um sich vorrangig auf die Verbesserung der operativen Performance in den Werken konzentrieren zu können. Der derzeitige Leiter Finanzen gibt seine Funktion ab und der Leiter des Produktionsverbundes des Bordnetzbereichs wird das Unternehmen kurzfristig verlassen. Auch in Leitungsfunktionen des mexikanischen Werks in Merida gab es bereits personelle Veränderungen. Zu den weiteren kurzfristigen Maßnahmen gehören die geplante Reduzierung von rund 2.000 Stellen weltweit, davon bis zu 500 in Hochlohnländern. Vor allem in indirekten Funktionen, wie es von Leoni heißt sowie weitere personalbezogene Maßnahmen, wie unter anderem ein konzernweiter Einstellungsstopp und die Aufschiebung von Gehaltserhöhungen für außertarifliche und leitende Angestellte. Um die Profitabilität nachhaltig zu steigern, beabsichtigt der Vorstand die Kostenbasis deutlich zu senken. Mit dem Erreichen der vollen Wirksamkeit im Jahr 2022 sollen im Vergleich zu 2018 rund 500 Millionen Euro an strukturellen Kosten jährlich eingespart werden. Teilweise würden die Einsparungen durch gegenläufige Effekte wie Lohnkostensteigerungen und Preisnachlässe kompensiert. Das Programm ist mit Restrukturierungskosten in Höhe von rund 120 Millionen Euro verbunden, davon rund die Hälfte bezogen auf personalbezogene Maßnahmen, die größtenteils in den Geschäftsjahren 2019 und 2020 anfallen werden. Als weitere Maßnahme hat Leoni eine Portfolioanalyse eingeleitet mit Blick auf die strategische Bedeutung und Ergebnisqualität einzelner Geschäfts- und Produktfelder. Dabei wurden bis zu diesem Zeitpunkt Geschäftsbereiche mit einem Jahresumsatz von bis zu 500 Millionen Euro identifiziert, für die das Unternehmen alle Optionen in Betracht ziehen werde. Leoni beabsichtige, die Unternehmensstruktur in eine schlanke, auf kapitalmarktrelevante Funktionen ausgerichtete Finanzholding sowie zwei unternehmerisch eigenständig agierende Divisionen zu ändern. Der Nettoeffekt von VALUE 21 soll in einem stabilen Marktumfeld über die nächsten 3 Jahre zu einer Verbesserung der EBIT-Marge um 2 bis 3 Prozentpunkte im Vergleich zu 2018 führen. Der Free Cashflow soll analog um 4 bis 5 Prozentpunkte steigen.

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2024.03.15 14:25 V22.4.5-2
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