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Markt |

Steigende Speicherpreise drücken Margen der Spielkonsolenhersteller – Prognose für 2026 gesenkt

Laut einer aktuellen Analyse von TrendForce haben deutlich gestiegene Speicherpreise die Stücklisten­kosten in der Unterhaltungselektronik spürbar erhöht. Dies zwingt Markenhersteller zu höheren Verkaufspreisen und belastet die Marktnachfrage. Nachdem TrendForce bereits im November die Prognosen für Smartphones und Notebooks nach unten korrigiert hatte, wurde nun auch die Absatzprognose für Spielkonsolen angepasst: Für 2026 wird statt eines Rückgangs von 3,5 % nun ein Minus von 4,4 % erwartet.

Die Preisrallye bei Speichern betrifft zunehmend auch Konsolenhersteller. Traditionell erzielen diese ihre Gewinne überwiegend über Software, Online-Services und Abonnements – und erweiterten die Nutzerbasis über preissenkende Hardwarestrategien und Rabattaktionen. Diese Vorgehensweise wird aktuell jedoch durch höhere Hardwarekosten erschwert.

Als Beispiel nennt TrendForce den Launch der Switch 2, deren Einführungspreis von 450 US-Dollar unter anderem auf verdoppelten Speicher und teurere Komponenten zurückzuführen sei. Für 2026 wird erwartet, dass Speichermodule rund 21 bis 23 % der gesamten Hardwarekosten ausmachen – und damit die Margen begrenzen sowie den Spielraum für zukünftige Preisaktionen einschränken. Bei Sony und Microsoft könnten Speicheranteile bis 2026 sogar über 35 % der BOM-Kosten erreichen.

TrendForce zufolge wird dadurch die branchenübliche Praxis mittelfristiger Preisreduktionen schwieriger. In einzelnen Regionen könnten Konsolenpreise sogar steigen, um höhere Herstellungskosten auszugleichen. Bei Microsoft wird bereits über erneute Preiserhöhungen spekuliert – trotz Anpassungen erst im September.

Die Folge: Hersteller könnten sich von der historisch etablierten „Preis-für-Volumen“-Strategie verabschieden und stärker defensive Preismodelle nutzen, um Profitabilität zu sichern. Geringere Rabatte oder stabil hohe Preise würden jedoch Marketing- und Verkaufsimpulse im kommenden Jahr abschwächen. Für Marktmodelle wie PS5 und Xbox Series, die inzwischen in einer reifen Produktphase angekommen sind, könnten fehlende Preisaktionen die Nachfrage weiter dämpfen. Zwar profitiert die Switch 2 noch von der frühen Marktdynamik, doch auch Nintendo betont, dass Kostenskalierung essenziell bleibt – externe Marktveränderungen könnten die Rentabilität dennoch beeinflussen.

Auf Basis dieser Faktoren rechnet TrendForce nun mit einem weltweiten Konsolenabsatzminus von 4,4 % im Jahr 2026.

Die Marktforscher erinnern zudem daran, dass Engpässe bei Schlüsselkomponenten schon früher zu Produktionsdrosselungen geführt haben: 2021 senkte Sony die PS5-Produktion aufgrund von Halbleiterknappheit von 16 auf 15 Millionen Einheiten. Nintendo korrigierte seine Switch-Absatzprognose 2022 mehrfach nach unten und erreichte am Ende 17,97 Millionen Einheiten.

TrendForce kommt zu dem Schluss, dass steigende Speicherpreise Konsolenanbieter dazu zwingen, ihre Wachstumsstrategien neu zu überdenken. Sollten sich Angebot und Nachfrage im Speichersegment 2026 nicht entspannen, könnte sich das weltweite Wachstum der Konsolenverbreitung deutlich verlangsamen.


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