ZVEI: Märkte für elektronische Komponenten wachsen weltweit zweistellig
Die globalen Märkte für elektronische Komponenten und Baugruppen kehren nach einem schwierigen Jahr 2023 auf Wachstumskurs zurück. Laut aktuellen Zahlen des ZVEI wird für 2024 und 2025 weltweit ein zweistelliges Umsatzwachstum erwartet. Für 2025 prognostiziert der Verband einen globalen Umsatz von 900 Milliarden US-Dollar für elektronische Komponenten sowie 1,44 Billionen US-Dollar für elektronische Baugruppen – die nächsthöhere Wertschöpfungsstufe. Die Einschätzungen stammen aus einer Analyse von Clemens Otte, Bereichsleiter Mikroelektronik und Kabel beim ZVEI, die im Rahmen der productronica-Auftaktpressekonferenz vorgestellt wurde.
Asien und Amerika treiben das Wachstum – Europa bleibt verhalten
China, die Region Asien/Pazifik sowie Amerika sorgen mit zweistelligen Wachstumsraten für die stärksten Impulse. Europa hingegen zeigt zwar eine Erholung nach den Rückgängen des Vorjahres, bleibt mit einem erwarteten Anstieg von 3,4 Prozent im Jahr 2025 aber deutlich hinter den dynamischeren Regionen zurück. Japan stagniert: Für den dortigen Markt sieht der ZVEI kein Wachstum, da derzeit keine relevanten Nachfrageimpulse erkennbar sind.
Halbleiter dominieren die Marktentwicklung
Die Marktdynamik wird zunehmend von Halbleiterbauelementen geprägt, die inzwischen rund 80 Prozent des globalen Komponentenmarkts ausmachen. Für 2025 rechnet der ZVEI mit einem weltweiten Halbleiterumsatz von 728 Milliarden US-Dollar (651 Milliarden Euro). Der europäische Anteil liegt bei rund 7 Prozent beziehungsweise 56 Milliarden Euro – davon entfallen 14,5 Milliarden Euro auf Deutschland.
Diese starke Dominanz verdeutlicht die zentrale Rolle der Halbleiter für die gesamte Elektronikfertigung. Auch die Auftragseingänge in der Elektro- und Elektronikindustrie ziehen leicht an, was auf eine stabile Nachfrage und anhaltende Investitionsbereitschaft schließen lässt.
„Halbleiter bleiben der Schlüssel für Innovation und Wachstum“
„Die aktuellen Zahlen zeigen, wie stark die Elektronikbranche von globalen Trends wie Automation, Digitalisierung, KI und erneuerbaren Energien profitiert“, erklärt Clemens Otte. „Insbesondere die Halbleiterindustrie bleibt der entscheidende Treiber für Innovation und Wachstum.“
Gleichzeitig mahnt Otte, dass politische Fördermaßnahmen das gesamte Mikroelektronik-Ökosystem berücksichtigen müssten – nicht nur die Chipfertigung.
„Wir brauchen lokale Kapazitäten in Deutschland und Europa entlang der gesamten Wertschöpfungskette“, betont Otte. „Dazu zählen – neben der Komponentenfertigung – vor allem die Elektronikfertigung und die Leiterplatten.“

