Nexperia warnt: Qualität von Chips aus China seit Mitte Oktober nicht gesichert
Nexperia hat seine Kunden darüber informiert, dass das Unternehmen seit der Kalenderwoche 42 (ab 13. Oktober 2025) keine Garantie mehr für die Qualität und Authentizität von Chips aus seinen chinesischen Werken übernehmen kann. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf ein Kundenschreiben des Unternehmens.
Hintergrund der Situation ist die Entscheidung der niederländischen Regierung, Anfang Oktober auf Basis des „Goods Availability Act“ die Kontrolle über Nexperia zu übernehmen. Die Behörden begründeten den Schritt mit „ernsten Governance-Mängeln“ und der Sorge um technologische Sicherheit in Europa. In der Folge kam es laut Reuters zu Spannungen zwischen der Konzernzentrale in den Niederlanden und der chinesischen Tochtergesellschaft.
In dem Schreiben an seine Kunden erklärt Nexperia, dass es derzeit nicht vorhersehen kann, ob und wann Lieferungen aus China wieder aufgenommen werden. Zudem könne das Unternehmen nicht gewährleisten, dass Produkte, die seit dem 13. Oktober in China produziert wurden, den üblichen Qualitätsstandards entsprechen. Nexperia beruft sich dabei auf eine Force-Majeure-Klausel.
Besonders betroffen ist das Werk im chinesischen Dongguan, über das ein großer Teil der Verpackungs- und Testprozesse abgewickelt wird. Laut Reuters erfolgt rund 70 % der finalen Chip-Verpackung und Logistik über China. Andere Standorte, etwa in Malaysia und auf den Philippinen, arbeiten dagegen normal weiter.
Die chinesische Nexperia-Tochter widerspricht jedoch öffentlich der Darstellung der Konzernzentrale und betont, dass die Produktion stabil laufe und ausreichende Lagerbestände für 2025 vorhanden seien. Man erkenne die Entscheidung aus den Niederlanden laut eigenen Aussagen „innerhalb Chinas nicht als rechtswirksam“ an.
