
Bosch setzt Wärmepumpenfabrik-Projekt in Polen aus
Der deutsche Konzern Bosch hat die Aussetzung des Projekts zum Bau einer Wärmepumpenfabrik in Dobromierz, Niederschlesien, bekanntgegeben. Grund für die Entscheidung sind die wachsende wirtschaftliche und politische Unsicherheit in Europa sowie niedrigere als erwartete Nachfragen.
Bosch erklärte, dass das geplante Investment in das neue Werk für die Herstellung von Wärmepumpen, dessen Wert auf 1,2 Milliarden PLN geschätzt wurde, vorerst gestoppt wird. Die Fabrik sollte in der Sonderwirtschaftszone Wałbrzych in der Gemeinde Dobromierz entstehen, mit einem geplanten Produktionsstart zwischen Ende 2025 und Anfang 2026.
Über die Pläne für das Werk in Polen wurde bereits im April 2023 berichtet, zu einem Zeitpunkt, als der polnische Wärmepumpenmarkt um mehrere Dutzend Prozent im Jahresvergleich wuchs. EU-Prognosen sahen in der Folge die Installation von rund 30 Millionen Geräten innerhalb eines Jahrzehnts vor.
Nach früheren Annahmen sollten bis 2027 rund 500 Arbeitsplätze im Werk entstehen. Das Projekt galt als eines der Schlüsselvorhaben von Bosch zur Ausweitung der Wärmepumpenproduktion in Europa.
Jetzt zeigt sich, dass die Prognosen zu optimistisch waren. Der Markt entwickelt sich nach eigenen Regeln, und die Nachfrage nach Wärmepumpen fiel deutlich niedriger aus, sodass das Management von Bosch die Baupläne ausgesetzt hat. Gleichzeitig hält das Unternehmen daran fest, dass die Nachfrage langfristig aufgrund der Klimaziele steigen wird – zu diesem Zeitpunkt sollen die Pläne für das Werk erneut geprüft werden.
„(...) Die Bosch-Gruppe hat beschlossen, den Baubeginn der Wärmepumpenfabrik in Dobromierz, Niederschlesien, auszusetzen. Das Werk sollte das bestehende europäische Produktionsnetzwerk von Bosch für Wärmepumpen ergänzen, zu dem Fabriken in Portugal, Deutschland und Schweden gehören. (...) Die wachsende politische und wirtschaftliche Unsicherheit in Europa wirkt sich negativ auf den europäischen Wärmepumpenmarkt aus. Es wird erwartet, dass das Wachstum langsamer verläuft als ursprünglich angenommen“, bestätigte Magdalena Kołomańska, Leiterin der Unternehmenskommunikation von Bosch in Polen, im Gespräch mit der Polnischen Presseagentur.