
Electris: Kupfer und Aluminium im Dienste der Zukunft der Industrie
Das polnische Unternehmen Electris hat sich von einem kleinen Familienbetrieb zu einem der führenden europäischen Hersteller in der Kupfer- und Aluminiumverarbeitung entwickelt. Das Wachstum des Unternehmens wurde durch Investitionen in Technologie und eine schrittweise Expansion seiner Märkte vorangetrieben.
Obwohl Electris im engeren Sinne keine Elektronik produziert, ist seine Rolle in der Lieferkette moderner Technologien von unschätzbarem Wert. Kupfer und Aluminium – zwei strategische Metalle – sind entscheidend für die Effizienz von Energiesystemen und damit für die Zuverlässigkeit von Industrie-, Energie- und Transportanlagen.
Im Gespräch mit Evertiq schilderte Łukasz Hajdyła, Miteigentümer und CEO von Electris, den Weg des Unternehmens: von der Arbeit in heimischen Werkstätten bis hin zum strategischen Zulieferer für Kunden in ganz Europa.
„Wenn ich zurückblicke, erinnere ich mich mit großer Freude an die Anfangszeit unseres Unternehmens“, sagt Łukasz Hajdyła im Interview. „Unsere ersten Projekte wurden von einem sehr kleinen, familienähnlichen Team umgesetzt. Unsere technologische Basis beschränkte sich auf einige gebrauchte Maschinen, die wir nach und nach modernisierten und an immer anspruchsvollere Aufträge anpassten. Dieses persönliche Engagement und der individuelle Ansatz haben unsere ersten Kunden dazu ermutigt, mit weiteren Aufträgen zurückzukehren.“
Heute beschäftigt Electris mehr als 200 Mitarbeiter und arbeitet mit über hundert Kunden in Europa und darüber hinaus. Spezialisierte Komponenten aus dem Werk in Białka (Südpolen) werden an Hersteller von Energieinfrastrukturen, Anbieter von Rechenzentrumslösungen, Unternehmen aus den Bereichen erneuerbare Energien und E-Mobilität, Hersteller von Bahnausrüstungen, Kunden aus der Batterieindustrie, der Schwerindustrie und viele andere geliefert.
„Immer mehr Branchen erkennen das Potenzial von Kupfer und Aluminium als Schlüsselrohstoffe für Elektrifizierung und Digitalisierung“, erklärt der CEO.
Łukasz Hajdyła betont, dass das schnelle Wachstum des Unternehmens ohne mutige Entscheidungen, kontinuierliche Investitionen, Offenheit für Veränderungen und eine Diversifizierung des Angebots nicht möglich gewesen wäre.
„Heute erwartet der Markt nicht nur höchste Qualität, sondern auch eine dynamische Reaktion auf Kundenbedürfnisse und volle Transparenz der Prozesse“, fügt er hinzu.
Von Komponenten zu hochentwickelten technischen Beschichtungen
Während Electris mit der Produktion kleiner Kupferkomponenten begann, erweiterte das Unternehmen schnell sein Angebot – unter anderem um Dienstleistungen wie Stromschienen-Laminierung und Pulverbeschichtungen.
„Unsere bislang größte Investition war jedoch der Bau und die Inbetriebnahme einer vollautomatisierten Galvanikanlage“, erklärt Hajdyła. „Heute können wir technische Beschichtungen aus Zinn, Nickel und Silber auf Bauteilen bis zu 2,1 Metern Länge aufbringen – auch auf solchen mit komplexen Geometrien.“
Electris Coating Systems gehört zu den modernsten Galvanikanlagen in Mittel- und Osteuropa. Das Unternehmen hat Beschichtungstechnologien sowohl für Kupfer- als auch für Aluminiumlegierungen eingeführt, einschließlich großer und ungewöhnlich geformter Komponenten. Die galvanische Beschichtung komplexer Strukturen mit hoher Haftung und langlebigen Schichten ermöglicht es Electris, anspruchsvolle Projekte für zentrale Industriesektoren umzusetzen.
„Automatisierung und unser eigenes Forschungslabor ermöglichen es uns, höchste Qualitätsstandards einzuhalten und gleichzeitig individuelle Kundenanforderungen effektiv zu erfüllen“, so Hajdyła.
Auch Umweltverantwortung ist ein Schwerpunkt. Das Unternehmen hat in eine moderne Abwasseraufbereitungs- und Wasserrecyclinganlage investiert, die den zunehmend strengen ökologischen Standards industrieller Partner in ganz Europa entspricht.
„Heute sind Präzision und Wiederholbarkeit wichtig – aber ebenso volle Transparenz und ökologische Verantwortung“, betont der CEO.
Ein technologischer Partner, nicht nur ein Zulieferer
Die heutige Position von Electris ist das Ergebnis einer klaren Strategie: Ausbau technischer Kompetenzen, Automatisierung von Prozessen und Vertiefung der Kundenbeziehungen.
„Wir sind nicht nur ein Hersteller; wir sind in erster Linie ein technologischer Partner“, sagt Hajdyła. „Wir bieten umfassende Lösungen – von Stromschienen und Stromschienensystemen über Kupfer- und Aluminiumverbinder bis hin zu Komponenten für Schaltschränke und Energiesysteme.“
Der CEO hebt zudem hervor: „Der Erfolg des Unternehmens basiert auf seinem Team – kompetente, loyale Mitarbeiter, die die Marke seit Jahren gemeinsam prägen. Ihre Erfahrung und ihr Engagement ermöglichen es uns, neue Meilensteine zu erreichen.“
Electris legt zudem Wert auf ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in seiner Belegschaft. Rund 40 % der Beschäftigten sind Frauen – auch in technischen Funktionen. „Das zeigt, dass Frauen auch in einer so anspruchsvollen Branche erfolgreich sind und mit ihrem Fachwissen, ihrem Engagement und ihren neuen Perspektiven wesentlich zu unserer Entwicklung beitragen“, so Hajdyła.
Europa, die Welt und weiteres Wachstum
Electris äußert offen seine Ambitionen für weiteres Wachstum. Die Unternehmensstrategie konzentriert sich auf zusätzliche Automatisierung, die Erweiterung des Dienstleistungsangebots und Investitionen in Technologien für Energietechnik und E-Mobilität.
„Wir wollen, dass Electris in Europa – und langfristig weltweit – ein Synonym für Qualität und Innovation ist“, sagt Hajdyła. „Wir haben ehrgeizige Pläne und scheuen keine neuen Herausforderungen. Wir sind überzeugt, dass Flexibilität und Offenheit für neue Technologien die Grundlage für langfristigen Erfolg sind. Bald werden wir neue Dienstleistungen einführen, die unser Wachstum weiter beschleunigen sollen.“
Wachsende Nachfrage nach Kupfer- und Aluminiumkomponenten
Die Entwicklung von Electris spiegelt einen breiteren Trend wider: die steigende Nachfrage nach Kupfer- und Aluminiumkomponenten in der globalen Industrie. Laut Grand View Research überstieg der europäische Markt für Kupferlegierungen im Jahr 2024 ein Volumen von 12 Milliarden USD, während das gesamte Kupfersegment in Europa bereits jährlich mehr als 36 Milliarden USD ausmacht. Analysten schätzen, dass dieser Markt bis 2030 um mehrere Milliarden Dollar wachsen wird. Europa macht derzeit rund 14–15 % der weltweiten Nachfrage nach fortschrittlichen Kupferkomponenten aus.
Auch Polens Position in diesem Sektor wird stärker. Der inländische Markt für Nichteisenmetall-Gießereien wird auf über 900 Millionen Euro geschätzt, während die gesamte Nichteisenmetall-Verarbeitungsindustrie mehr als 3,7 Milliarden Euro ausmacht. Die wachsende Bedeutung von erneuerbaren Energien, E-Mobilität, Rechenzentren und industrieller Automatisierung sorgt dafür, dass die Nachfrage nach präzisen, langlebigen und sicheren Kupfer- und Aluminiumkomponenten weiter steigen wird. Unternehmen wie Electris, die in fortschrittliche Produktion und Galvanotechnik investieren, haben nun die reale Chance, die Richtung für den europäischen Markt leitfähiger Komponenten mitzubestimmen.