
Deutschland sichert sich Zugang zu strategischen Rohstoffen aus Kanada
Deutschland und Kanada haben ein neues Rohstoffabkommen geschlossen. Davon berichtete die Tagesschau am 26. August. Das Ziel: Lieferketten sollen verlässlicher werden, die Abhängigkeit vom chinesischen Markt sinken. Kanada gilt dabei als starker Partner mit großen Rohstoffvorkommen und politischem Rückhalt – ein Schritt, der Deutschlands Industrie langfristig absichern soll.
Regierung baut gezielt neue Rohstoffpartnerschaft mit Kanada auf
Deutschland braucht Rohstoffe – und zwar verlässlich. Für Batterien, Elektromotoren und viele Schlüsseltechnologien sind seltene Metalle unverzichtbar. Doch der Großteil stammt bislang aus China. Mit dem nun unterzeichneten Abkommen mit Kanada soll sich das ändern. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche und ihr kanadischer Kollege Tim Hodgson besiegelten die Kooperation in Berlin. Reiche bezeichnete sie als Signal für Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit.
Bereits jetzt arbeiten deutsche Firmen mit Partnern in Kanada zusammen. Geplant sind neue Förderbedingungen, eine bessere Verzahnung der Industrie und ein Fokus auf Verarbeitungsprozesse direkt vor Ort. Kanada bringt dafür beste Voraussetzungen mit: Das Land verfügt über bedeutende Vorkommen an Lithium, Kobalt, Graphit, Nickel und Kupfer – allesamt zentral für die Energiewende und moderne Technologien.
Kanada investiert in Infrastruktur und beschleunigt Europas Diversifizierung
Auch auf kanadischer Seite sieht man in der Partnerschaft eine strategische Chance. Premierminister Mark Carney kündigte Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe an, mit denen unter anderem die Hafeninfrastruktur im Osten des Landes ausgebaut werden soll. So sollen kritische Rohstoffe künftig schneller und verlässlicher nach Europa gelangen.
Bundeskanzler Friedrich Merz sprach von einem „guten Schritt, um unsere Volkswirtschaften zu stärken“. Und Carney lobte Deutschland ausdrücklich als eines der ersten Länder, das sich aktiv um die Diversifizierung seiner Rohstoffbezüge bemühe. Kanada wolle diesen Kurs gezielt unterstützen – nicht nur für Deutschland, sondern auch im europäischen Maßstab.
Der Zeitpunkt ist kein Zufall: Als Reaktion auf Chinas Exportkontrollen im Frühjahr hatte Berlin deutlich gemacht, dass man neue Wege in der Beschaffung gehen will. China dominiert aktuell den Weltmarkt für seltene Erden – darunter Neodymoxid, Ceroxid und Yttriumoxid, die etwa in Laptops, Windrädern oder Elektromotoren verarbeitet werden. Kanada positioniert sich nun als demokratische, rohstoffreiche und verlässliche Alternative.