
Opel rückt vom Elektro-Ziel ab: Verbrenner bleiben im Programm
Opel verabschiedet sich von seinem bisherigen Plan, ab 2028 ausschließlich Elektroautos zu verkaufen, und will Verbrennermodelle nun doch länger anbieten. Darüber berichtete das Handelsblatt am 25. August. Das Unternehmen reagiert damit auf eine schwache Nachfrage und wirtschaftliche Probleme beim Mutterkonzern Stellantis. Auch der Ausbau eigener Batteriezellenproduktion wurde gestoppt – stattdessen setzt Opel auf eine flexiblere Modellpolitik mit verschiedenen Antriebsvarianten.
Stellantis unter Druck: Opel ändert Kurs
Eigentlich war der Abschied vom Verbrennungsmotor bei Opel beschlossene Sache – doch daraus wird nun nichts. Die Marke mit Sitz in Rüsselsheim verabschiedet sich von ihrem ambitionierten Plan, ab 2028 ausschließlich Elektroautos in Europa anzubieten. Stattdessen bleibt der klassische Antrieb vorerst Teil der Produktpalette. Auslöser für den Kurswechsel ist die wirtschaftliche Lage beim Mutterkonzern Stellantis, der zuletzt spürbar an Ertragskraft eingebüßt hat. Ein erstes Warnsignal: Der Bau eines großen Batteriezellenwerks in Kaiserslautern wurde bereits auf unbestimmte Zeit verschoben.
Flexible Antriebspolitik statt klarer Linie
Opel will künftig verstärkt auf eine flexible Angebotsstrategie setzen – je nach Marktlage und Nachfrage. Statt sich auf reine Elektrofahrzeuge zu konzentrieren, soll die sogenannte Multi-Energy-Strategie fortgeführt werden. Das bedeutet: Jedes Modell kann weiterhin als Batterieversion, Plug-in-Hybrid, Mild-Hybrid oder mit klassischem Verbrennungsmotor erscheinen. Die bisherige Zielmarke 2028 gilt somit nicht mehr als feste Grenze. Zwar sieht das Unternehmen weiterhin positive Impulse für E-Mobilität, etwa in Deutschland, Frankreich und Großbritannien – dennoch scheint das allein nicht auszureichen, um komplett auf elektrische Antriebe umzusteigen.
Autoindustrie korrigiert Kurs bei der Antriebsstrategie
Die Entscheidung von Opel reiht sich ein in eine wachsende Zahl strategischer Kurswechsel innerhalb der Branche. Mehrere große Hersteller überdenken aktuell ihre Zeitpläne für den vollständigen Umstieg auf Elektroantriebe – nicht zuletzt wegen schleppender Nachfrage. Davon berichtete die Tagesschau am 25. August. So hatte Mercedes-Benz bereits im Februar seine Zielmarke 2030 gekippt und will Verbrenner länger im Angebot lassen. Porsche wiederum hat die Pläne für eine eigene Batteriezellenproduktion aus Kostengründen aufgegeben und will sich stattdessen stärker auf die Entwicklung neuer Batterietechnologien konzentrieren. Bei der Tochter Cellforce sollen in der Folge rund 200 Stellen wegfallen.