
AIXTRON wächst trotz Gegenwind: Optoelektronik sorgt für Schwung im zweiten Quartal
AIXTRON hat im zweiten Quartal 2025 von der anhaltend starken Nachfrage nach Lasertechnologien für KI-Rechenzentren profitiert und seine Prognose bestätigt. Das gab das Unternehmen am 31. Juli bekannt. Die G10-AsP-Anlage hat sich bei führenden Kunden als Schlüsseltechnologie etabliert, während die Nachfrage in anderen Produktbereichen zurückhaltend bleibt. Trotz eines rückläufigen Auftragseingangs konnte AIXTRON Umsatz und Ergebnis weitgehend stabil halten. Ein kräftiger Anstieg des Free Cashflows und eine solide Bilanz stärken die Position für die zweite Jahreshälfte.
Lasertechnologie bringt Rückenwind für das Kerngeschäft
Die Nachfrage nach Hochleistungslasern für den Einsatz in Rechenzentren hat AIXTRON ordentlich in Bewegung gesetzt. Besonders gefragt ist die G10-AsP-Anlage, die bereits von mehreren wichtigen Kunden genutzt wird. Im Bereich G10-SiC wurde ein Großauftrag aus China planmäßig umgesetzt.
Bei GaN- und SiC-Systemen für die Leistungselektronik bleibt die Nachfrage gedämpft – und stammt überwiegend aus Asien. Das macht sich auch in den Auftragszahlen bemerkbar: Mit 118,5 Millionen Euro lag der Auftragseingang rund 32 Prozent unter dem Wert des Vorjahresquartals. Der Auftragsbestand sank im Jahresvergleich deutlich, blieb gegenüber dem Vorquartal jedoch stabil.
„Unsere Strategie, auf unterschiedliche, nicht korrelierende Endmärkte zu setzen, hat sich weiterhin bewährt. Während die Märkte für SiC- und GaN-Leistungselektronik den Wendepunkt noch nicht erreicht haben, beobachten wir eine weiterhin starke Dynamik im Markt für Datenkommunikationslaser. Unser G10-AsP-Tool hat sich als Tool of Record fest etabliert mit Großaufträgen von vielen der führenden Laserherstellern. Obwohl eine breitere Markterholung noch auf sich warten lässt, sind wir mit unserer starken Umsetzungsleistung weiterhin auf Kurs“, erklärte Dr. Felix Grawert, Vorstandsvorsitzender der AIXTRON SE.
AIXTRON legt bei der Marge sichtbar zu
Mit einem Quartalsumsatz von 137,4 Millionen Euro bewegt sich AIXTRON am oberen Ende der eigenen Prognose. Auf Halbjahressicht kommt das Unternehmen auf knapp 250 Millionen Euro – kaum weniger als im Vorjahr. Beim EBIT stehen 26,9 Millionen Euro zu Buche, was einer operativen Marge von 11 Prozent entspricht.
Einmalige Kosten durch den Stellenabbau im operativen Bereich dämpfen das Ergebnis – aber nur auf dem Papier. Bereinigt liegt die EBIT-Marge bei rund 13 Prozent. Dank gesenkter F&E-Ausgaben und einem günstigeren Produktmix konnte das Unternehmen spürbar zulegen. Auch unterm Strich wächst der Gewinn: Der Halbjahresüberschuss kletterte auf 24,3 Millionen Euro, das Ergebnis je Aktie auf 0,22 Euro.
Cashflow legt kräftig zu – Jahresziele fest im Blick
Finanziell hat AIXTRON im ersten Halbjahr einen deutlichen Sprung gemacht. Der Free Cashflow stieg auf über 71 Millionen Euro – ein klarer Turnaround nach dem Minus im Vorjahr. Hauptgrund: ein massiver Abbau von Vorräten, der rund 120 Millionen Euro freigesetzt hat.
Auch sonst ist die Bilanz gut in Form. Die liquiden Mittel belaufen sich auf knapp 115 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote liegt bei sehr soliden 87 Prozent. Die Prognose für 2025 bleibt unverändert: bis zu 600 Millionen Euro Umsatz, dazu eine EBIT-Marge von maximal 22 Prozent. Für das dritte Quartal peilt AIXTRON 110 bis 140 Millionen Euro Umsatz an. Risiken wie ungünstige Wechselkurse oder neue Zölle hat das Unternehmen im Blick – und kalkuliert mögliche Effekte auf die Marge bereits ein.