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EWE warnt: EU-Vorgaben könnten Wasserstoffproduktion um 50 Prozent verteuern

Mit 320 Megawatt geplanter Leistung entsteht in Emden derzeit die größte Wasserstoffproduktionsanlage Deutschlands – doch durch politische Vorgaben droht das Vorzeigeprojekt ins Stocken zu geraten: EWE-Chef Stefan Dohler kritisiert die aktuellen EU-Regeln zur Stromherkunft als unnötig kostentreibend. Sie könnten die Produktion des grünen Gases um bis zu 50 Prozent verteuern – mit Folgen für das gesamte Projekt. Wie die Süddeutsche Zeitung am 20. Juli berichtet, fordert Dohler von der Bundesregierung und der EU schnelle Korrekturen.

Kostenexplosion durch EU-Stromvorgaben gefährdet Anlagenbetrieb

Dohler zufolge erschweren die aktuellen EU-Kriterien für den eingesetzten Strom die wirtschaftliche Umsetzung der Projekte erheblich. Konkret geht es um die Frage, aus welchen Quellen der Strom für die Elektrolyse stammen darf. Im Fall der EWE-Anlage in Emden führt das laut Unternehmensangaben zu deutlichen Mehrkosten. Während das Baufeld bereits vorbereitet wird und der Baustart im Herbst erfolgen soll, warnt der Konzernchef davor, dass genau diese regulatorischen Bedingungen die Wettbewerbsfähigkeit untergraben könnten.

EWE fordert politischen Schulterschluss für technologieoffene Regeln

Damit zentrale Wasserstoffprojekte nicht schon vor dem ersten Betriebsjahr ins Wanken geraten, fordert EWE-Chef Dohler ein deutliches Signal aus Berlin. Deutschland müsse zeigen, dass es an der eigenen Technologie festhalten will – und sich auf EU-Ebene mit anderen wasserstofffreundlichen Staaten zusammenschließen. Eine politische Achse, wie sie bereits für die Atomkraft existiert, könne auch hier Druck auf Brüssel ausüben. 

„Ich würde mir wünschen, dass wir spätestens im nächsten Jahr Klarheit haben: Einerseits wie sich die Bundesregierung aufstellt in den Punkten, die die deutsche Gesetzgebung regeln kann, und andererseits wie ein starker Antritt in Brüssel erfolgen kann“, sagte Dohler gegenüber der Deutschen Presseagentur.

Rückenwind bekommt Dohler von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche und dem Energieministerium in Hannover, die beide für eine Lockerung der Stromvorgaben plädieren. Bleibt der Kurs jedoch unverändert, sieht EWE die Gefahr, dass ein zentrales Zukunftsfeld ausgerechnet an überzogenen Vorgaben scheitert – trotz vorhandener Technologien und Unternehmen im eigenen Land.


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