Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
© Foto: Bosch
Markt |

Mit Milliarden gegen die KI-Bremse – Bosch warnt vor europäischer Überregulierung

Europa droht sich beim Thema Künstliche Intelligenz selbst auszubremsen – davor warnt Bosch-Chef Stefan Hartung auf dem Bosch Tech Day 2025. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am 25. Juni. Auf der Technologiekonferenz am Hauptsitz in Stuttgart warf Hartung der EU vor, sich mit ihrer KI-Regulierung selbst auszubremsen. Statt Fortschritt zu ermöglichen, werde die Entwicklung durch unklare und ausufernde Regeln blockiert. Gleichzeitig kündigte Bosch an, bis 2027 mehr als 2,5 Milliarden Euro in KI-Lösungen investieren zu wollen – ein klares Signal inmitten wachsender geopolitischer Konkurrenz.

„Europa reguliert sich selbst zu Tode“ – Hartungs Warnung auf dem Bosch Tech Day

In Stuttgart wurde es politisch: Bosch-Chef Stefan Hartung nutzte die hauseigene Technologiekonferenz, um vor den Folgen einer überzogenen KI-Regulierung in Europa zu warnen. Aus seiner Sicht droht der Kontinent, durch starre Vorgaben und unklare Anforderungen bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz ins Hintertreffen zu geraten. 

„Europa verzögert seine KI-Zukunft unnötig durch übermäßige Regulierung. […] Wir werden uns zu Tode regulieren, weil wir versuchen, gegen technologischen Fortschritt zu regulieren“, erklärte Hartung.

Der technologische Fortschritt dürfe nicht in Paragrafen erstickt werden, forderte Hartung – es brauche stattdessen klare, aber schlanke Regeln. Bosch verweist dabei auf seine führende Position bei KI-Patenten in Europa – ein Vorteil, der durch falsche Regulierung leicht verspielt werden könnte. 

Bosch investiert über 2,5 Milliarden Euro in KI

Der Appell kommt nicht ohne Kontext: Während die US-Regierung Anfang des Jahres private KI-Investitionen in Höhe von bis zu 500 Milliarden Dollar ins Spiel brachte, plant die EU maximal 200 Milliarden Euro. Der Technologie-Gigant erhöht unterdessen das Tempo bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung vom 25. Juni. Bis Ende 2027 will Bosch über 2,5 Milliarden Euro in KI-Technologien stecken. 

Der Schwerpunkt liegt dabei auf Lösungen für automatisiertes und assistiertes Fahren – ein Feld, dem Bosch langfristig enormes Potenzial zutraut. Der Konzern rechnet damit, dass sich der Umsatz mit entsprechenden Systemen bis Mitte der 2030er Jahre mehr als verdoppeln wird. Mehr als zehn Milliarden Euro sollen dann allein durch Software, Sensorik, Hochleistungsrechner und Netzwerktechnik erzielt werden. Um das zu erreichen, setzt Bosch auf KI-gestützte Fahrzeugwahrnehmung, vorausschauende Fahrplanung und verkürzte Entwicklungszyklen durch die Nutzung generativer KI auf Basis eigener Sensordaten.

Eigene Mitarbeiterschulungen als strategisches Fundament

Ein zentraler Baustein dieser KI-Offensive ist die Weiterbildung der eigenen Belegschaft. Seit 2019 hat Bosch über 65.000 Mitarbeitende durch die firmeninterne „AI Academy“ geschult, darunter mittlerweile rund 5.000 Spezialistinnen und Spezialisten, die direkt an KI-Anwendungen arbeiten. Für CEO Stefan Hartung steht fest: Ohne breites technologisches Know-how wird Europa im globalen Wettbewerb abgehängt. Dass das Thema angekommen ist, zeigt auch der Bosch Tech Compass: Vier von fünf weltweit Befragten planen eine persönliche Weiterbildung im Bereich KI – und rund zwei Drittel wünschen sich das Thema sogar als festen Bestandteil im Schulunterricht.

Agentische KI und Plattformstrategie – Bosch will Produktionsprozesse verändern

Parallel treibt Bosch den nächsten Technologiesprung in der Industrie voran: den Einsatz agentischer KI. Diese Systeme treffen eigenständig Entscheidungen und steuern Prozesse – etwa bei der Wartung von Maschinen oder der Einsatzplanung von Personal. Mehrere solcher „KI-Agenten“ können dabei gemeinsam als Team agieren und komplexe Abläufe koordinieren. Bosch nutzt diese Technologie bereits im eigenen Produktionsumfeld und bereitet den nächsten Schritt vor: Ab Herbst 2025 soll eine offene Plattform anderen Unternehmen den Zugang zu agentischer KI ermöglichen – auch ohne tiefes Programmierwissen. Das Ziel: effizientere Abläufe, geringere Ausfallzeiten und Einsparpotenziale in Millionenhöhe.


Anzeige
Anzeige
Weitere Nachrichten
© 2025 Evertiq AB 2025.06.26 09:31 V24.1.26-1
Anzeige
Anzeige