
Nissan plant Anteilsverkauf bei Renault
Nissan plant den nächsten Schritt zur Lockerung der langjährigen Allianz mit Renault und bereitet den Verkauf eines Teils seiner Beteiligung vor. Darüber berichtete Reuters am 16. Juni unter Berufung auf ein Interview mit CEO Ivan Espinosa. Nach über zwei Jahrzehnten enger Verbindung soll die Allianz nun schrittweise gelockert werden.
Nissan will Renault-Beteiligung auf 10 Prozent senken
Der japanische Autobauer plant, seinen Anteil am langjährigen Partner von 15 auf 10 Prozent zu senken. Möglich macht das eine Vereinbarung aus dem März, die genau diese Schwelle als neue Untergrenze festlegt. Der Verkauf muss zwar mit Renault abgestimmt werden, das Vorkaufsrecht liegt bei den Franzosen – aber ein Deal in dieser Größenordnung hätte Wirkung: Rund 100 Milliarden Yen, also gut 600 Millionen Euro, könnte Nissan einnehmen. Die Erlöse sollen vor allem in neue Fahrzeugentwicklungen fließen – eine strategische Investition inmitten anspruchsvoller Marktbedingungen. Noch ist nichts final entschieden, doch ein Verkauf in dieser Größenordnung würde die Neuausrichtung der Partnerschaft weiter vorantreiben.
Renault-Allianz verliert weiter an Substanz
Die Bande zwischen Nissan und Renault werden dünner – nicht nur durch Nissans geplanten Anteilsverkauf. Auch auf der Gegenseite hat sich längst etwas bewegt: Renault hält seine Nissan-Anteile seit 2023 in einem französischen Treuhandfonds und baut diese schrittweise ab. An der offiziellen Kooperation soll das laut Nissan nichts ändern. Dass Renault-Chef Luca de Meo das Unternehmen nun verlässt, dürfte die Dynamik zusätzlich verändern. Nach über zwanzig Jahren enger Partnerschaft zeigt sich immer deutlicher: Beide Seiten sortieren ihre Rollen neu.