
Halms investiert 200 Millionen Euro in neues Werk für E-Mobilität in Miskolc
Der chinesische Automobilzulieferer Halms baut seine Produktion in Ungarn deutlich aus und errichtet in Miskolc eine neue Fertigungsstätte für Komponenten von Elektrofahrzeugen. Das geht aus einer Pressemitteilung der Hungarian Investment Promotion Agency (HIPA) vom 2. Juni 2025 hervor. Die Investition ist Teil einer umfassenden Wachstumsstrategie, mit der Halms seine europäische Präsenz weiter festigen will. Miskolc wird damit zu einem zentralen Standort für den E-Mobility-Sektor in der Region.
Neue Großinvestition in Miskolc: Halms schafft 1.000 Arbeitsplätze
Mit einer Investition von rund 200 Millionen Euro baut Halms seine Aktivitäten in Ungarn massiv aus: In Miskolc entsteht ein neues Werk für Komponenten der Elektromobilität. Gebaut wird in drei Etappen im sogenannten Südlichen Wissenschafts- und Technologiepark, einem Industriegebiet der staatlichen Entwicklungsgesellschaft NIPÜF Zrt. Das Areal ist über 100.000 Quadratmeter groß – genug Platz für eine hochmoderne Fertigung. Laut der ungarischen Förderagentur HIPA entstehen dort über 1.000 neue Arbeitsplätze. Wie Hungary Today am 3. Juni berichtete, sollen davon bis 2027 zunächst rund 300 Stellen besetzt werden.
Hochtechnologie mit Fokus auf Nachhaltigkeit
Das Werk wird auf die Fertigung von mittleren bis großen Aluminium-Hochdruckgussteilen und mechanisch bearbeiteten Komponenten für Elektrofahrzeuge spezialisiert sein. Laut Hungary Today umfasst das Produktspektrum Antriebseinheiten, Getriebeteile und Strukturbauteile – mit einer geplanten Jahresproduktion von ein bis zwei Millionen Einheiten. Dabei setzt das Unternehmen ausschließlich auf recycelten Aluminiumwerkstoff. Nach Angaben der HIPA wird die Produktion mit hochautomatisierten Systemen, präzisen Qualitätskontrollen und gemäß internationaler Umweltstandards erfolgen. Halms verfolgt damit einen doppelten Anspruch: technologisch führend und zugleich ressourcenschonend zu produzieren.
Globale Präsenz, wachsender Fußabdruck in Europa
Hinter der Investition steht Zhejiang Huashuo Technology Co. Ltd., ein in China ansässiger Weltmarktführer für E-Mobility-Komponenten. Das Unternehmen beliefert internationale Marken wie Volvo, Mercedes-Benz und Tesla mit Antriebstechnik. Mit über 150 Patenten und mehr als 300 Ingenieuren im Bereich Forschung und Entwicklung ist Huashuo international aufgestellt – mit Standorten in China, Südkorea und Europa. Bereits 2023 eröffnete das Tochterunternehmen Halms Hungary Kft. eine erste ungarische Produktionsstätte in Debrecen, wo Komponenten wie Motorgehäuse, Getriebe und Inverter-Gehäuse gefertigt werden. Laut Hungary Today wird die neue Fabrik in Miskolc nicht nur die Fertigungskapazitäten erweitern, sondern zugleich als künftiger europäischer Hauptsitz dienen – ein bedeutender Schritt für die langfristige Verankerung des Unternehmens in der Region.
Partnerschaft mit der Universität Miskolc
Halms setzt bei seinem Ausbau in Miskolc auch auf langfristige Vernetzung vor Ort. Wie Hungary Today berichtet, steht insbesondere das renommierte metallurgische Studienprogramm der Universität Miskolc im Fokus, mit dem künftig eng kooperiert werden soll. Ziel ist eine praxisnahe Ausbildung von Fachkräften, die langfristig im Unternehmen Fuß fassen können. Auch lokale Unternehmen sollen einbezogen werden – etwa über neue Lieferketten, die den Standort zusätzlich beleben.
Stärkung des Wirtschaftsstandorts Ungarn
Außenminister Péter Szijjártó sprach bei der offiziellen Ankündigung der Halms-Investition in Budapest von einem wichtigen Schritt für die ungarische Wirtschaft. Die Automobilbranche beschäftige mittlerweile rund 160.000 Menschen und erziele jährlich einen Produktionswert von über 13.000 Milliarden Forint (etwa 32 Milliarden Euro). Laut Szijjártó zählt Ungarn inzwischen zu den bevorzugten Standorten chinesischer Direktinvestitionen in Europa. Seit 2010 hat die Regierung 244 Automobilprojekte gefördert und 64 Großinvestitionen chinesischer Unternehmen begleitet – darunter auch Halms.
“In den vergangenen 15 Jahren haben wir 64 große chinesische Investitionen unterstützt, die insgesamt 5.500 Milliarden Forint (13,6 Milliarden Euro) und mehrere zehntausend neue Arbeitsplätze nach Ungarn gebracht haben. Derzeit werden vier der zehn größten chinesischen Investitionen in Europa in Ungarn umgesetzt. In den letzten zwei Jahren hat kein anderes europäisches Land mehr chinesische Investitionen erhalten als Ungarn,” sagte Außenminister Péter Szijjártó bei einer Pressekonferenz am 02. Juni in Budapest.