
thyssenkrupp konkretisiert Konzernumbau: Geschäftsbereiche sollen eigenständiger werden
thyssenkrupp will sich neu aufstellen – mit dem Ziel, alle Geschäftsbereiche eigenständig und kapitalmarktfähig zu machen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Unternehmens vom 26. Mai 2025 hervor. Geplant ist eine Umwandlung in eine strategische Führungsgesellschaft mit Mehrheitsbeteiligungen. Erste Schritte wie das Joint Venture bei Steel Europe und die Teilabspaltung von Marine Systems sind bereits angestoßen. Die Maßnahmen sollen mehr Flexibilität schaffen und Investoren neue Perspektiven eröffnen.
thyssenkrupp will Holding werden – Geschäftsbereiche auf dem Weg in die Eigenständigkeit
Mit Ausnahme des geplanten Joint-Ventures bei Steel Europe strebt der Konzern an, sich mittelfristig zu einer strategischen Führungsgesellschaft mit Mehrheitsbeteiligungen an eigenverantwortlich geführten Einheiten zu entwickeln. Schrittweise sollen alle Geschäftsbereiche kapitalmarktfähig aufgestellt werden – mit dem Ziel, gezielt neue Investitionen, Marktchancen und Wachstumsperspektiven zu erschließen. Die Abspaltung eines Minderheitsanteils an Marine Systems und das geplante 50/50-Joint-Venture von Steel Europe mit EPG markieren dabei erste Umsetzungsschritte. Auch Materials Services und Automotive Technology sollen folgen, sobald die nötigen Voraussetzungen erfüllt sind. Für das Segment Decarbon Technologies ist eine spätere Verselbstständigung vorgesehen, abhängig von der Marktdynamik grüner Technologien. thyssenkrupp nucera gilt dabei als Vorbild: Die Einheit agiert heute eigenständig mit direktem Zugang zu Kapitalmärkten – und zeigt laut Unternehmen, welches Entwicklungspotenzial eine eigenverantwortliche Struktur bietet.
„Mit der strategischen Neuaufstellung von thyssenkrupp setzen wir unseren eingeschlagenen Kurs entschlossen fort. Die künftige Eigenständigkeit unserer heutigen Segmente – mit dem Vorteil eines eigenen Kapitalmarktzugangs und der Möglichkeit für die Beteiligung Dritter – wird ihre unternehmerische Flexibilität erhöhen, ihre Investitionsvorhaben sowie Ergebnisverantwortung stärken und die Transparenz für Investoren verbessern“, sagte Miguel López, Vorstandsvorsitzender der thyssenkrupp AG. „Ein solcher Schritt ermöglicht es, das volle Wertschöpfungspotenzial der Geschäfte zu heben und ihre Eigenständigkeit gezielt für Investitionen, Marktchancen und weiteres Wachstum zu nutzen. Gleichzeitig behält die thyssenkrupp AG die Kontrolle und wird weiterhin an der zukünftigen Wertentwicklung der Geschäfte partizipieren.“
Vorstand sieht Eigenständigkeit der Segmente als Schlüssel für Wachstum und stabile Beschäftigung
Im Zuge der Neuausrichtung betont der Vorstand die wirtschaftlichen Chancen, die mit einer eigenständigeren Struktur einhergehen. Die Segmente sollen künftig direkter am Kapitalmarkt agieren können – mit mehr Verantwortung für eigene Ergebnisse und Investitionen. Die thyssenkrupp AG will sich dabei nicht vollständig zurückziehen, sondern als Mehrheitsgesellschafterin an der weiteren Entwicklung beteiligt bleiben. Für die rund 96.000 Beschäftigten weltweit verbindet sich damit laut Unternehmensleitung eine klare Erwartung: Stärkere Eigenverantwortung soll auf belastbaren Strukturen aufbauen – als Grundlage für langfristige Stabilität. Die bestehende Verbundenheit mit der Marke wird als wichtiger Faktor gesehen, um den Umbau mitzutragen.
„Indem wir die Voraussetzungen für eine bestmögliche Entwicklung der Segmente schaffen, geben wir den Menschen bei thyssenkrupp eine gute und sichere Zukunft“, erklärte Wilfried von Rath, CHRO und Arbeitsdirektor der thyssenkrupp AG. „Denn wettbewerbsfähige und zukunftsfähige Geschäfte sind die Grundvoraussetzung für langfristig sichere Arbeitsplätze. Die weltweit hohe Strahlkraft der Marke sowie die starke emotionale Verbundenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit thyssenkrupp sind eine hervorragende Basis, um den Traditionskonzern unter neuen Vorzeichen wieder erfolgreich aufzustellen.“