
Wenn die Reparatur direkt im Inneren des Chips stattfindet
In den meisten Fällen genügt es, ein defektes elektronisches Bauteil einfach zu ersetzen. Doch wenn ein integrierter Schaltkreis (IC) sicherheitskritische Daten enthält – etwa kryptografische Schlüssel – ist ein Austausch nicht ohne Weiteres möglich. In solchen Situationen bleibt nur die Möglichkeit, direkt in das Innere des Chips einzugreifen.
Wie das Technikportal Hackaday berichtet, hat sich ein erfahrener Bastler mit dem Pseudonym [YCS] genau dieser Herausforderung gestellt. In einem aufwendigen Reparaturversuch brachte er ein kryptografisches IC aus einem elektronischen Fahrzeugschlüssel von Mercedes-Benz wieder zum Laufen – durch die Wiederherstellung der internen Verbindungen.
Der Reparaturprozess begann mit dem präzisen Entfernen der Epoxid-Schutzschicht, bis die Bond-Drähte und die Siliziumstruktur des Chips freigelegt waren. Dabei ist äußerste Vorsicht geboten: Während die Lötpunkte auf der Leiterplatte relativ robust sind, gelten die Kontakte auf dem Silizium als besonders empfindlich.
Zur Wiederherstellung der Verbindungen wurden unterschiedliche Lötverfahren eingesetzt: herkömmliches Lot für die Leiterplatte und reines Zinn mit Heißluft für die Siliziumkontakte. Anschließend kamen hauchdünne Silberdrähte zum Einsatz, um die elektrischen Verbindungen wiederherzustellen. Nach erfolgreicher Funktionsprüfung wurde die Reparatur mit einem speziellen Klebstoff fixiert.
Wie Hackaday betont, handelt es sich hierbei um eine Reparaturmethode, die weit über klassische Elektronik hinausgeht – und eindrucksvoll zeigt, zu welchen Höchstleistungen technikbegeisterte Spezialisten fähig sind.