
Tschechisches Halbleiterzentrum startet in Brünn
Mit der Gründung des Tschechischen Halbleiterzentrums (CSC) hat in Brünn ein neues Kapitel der europäischen Halbleiterunabhängigkeit begonnen. Das Zentrum ist in einer der stärksten Regionen Europas für Chipdesign angesiedelt und wird sich auf die Unterstützung von Innovation, Prototyping und das Wachstum europäischer Fabless-Unternehmen konzentrieren, heißt es in einer Mitteilung.
Als tschechisches nationales Kompetenzzentrum im Rahmen des European Chips Act habe das CSC das Ziel, die Unabhängigkeit der europäischen Halbleiterindustrie zu stärken. Das CSC wird von der Technischen Universität Brünn geleitet, in Zusammenarbeit mit der Tschechischen Technischen Universität in Prag, onsemi, Codasip, dem tschechischen Nationalen Halbleiter-Cluster und der Innovationsagentur JIC. Gemeinsam wollen sie ein europäisches Zentrum für Spitzenleistungen in den Bereichen Chipdesign, Ausbildung, Talentförderung und Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) aufbauen.
Das Zentrum werde europäische Fabless-Unternehmen mit Mentoring, finanzieller Beratung, Zugang zu fortschrittlichen Design-Tools, Prototyping-Plattformen und Chip-Produktion in kleinem Maßstab unterstützen – alles entscheidende Faktoren für das Wachstum europäischer KMU im Bereich Halbleiterdesign und -instrumentierung und für die Verringerung der Abhängigkeit von internationalen Lieferketten. Um dies zu erreichen, will das CSC das umfassende Fachwissen der Region Brünn in den Bereichen IP-Design, Entwicklung von EDA-Tools (Electronic Design Automation) und umfassende Materialforschung und -charakterisierung nutzen.
„Jedes dritte weltweit eingesetzte Elektronenmikroskop kommt aus Brünn. Diese Konzentration von Fachwissen im Bereich der Elektronenmikroskopie ist ein strategischer Vorteil für die Ambitionen Europas im Bereich der Halbleiterindustrie im Hinblick auf eine robuste Lieferkette", sagt Petr Strelec, Direktor des Brünner Standorts von Thermo Fisher Scientific.