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Manager in Mittel- und Osteuropa (CEE) sehen Silberstreif am Horizont

Mittel- und Osteuropa zeigt erste Anzeichen eines Wirtschaftsaufschwungs. Die Börsenkurse haben sich größtenteils erholt, die nationalen Währungen stabilisiert und die Prognosen für 2010 sind leicht positiv. Doch die CEE-Manager verhalten sich abwartend und rechnen mehrheitlich erst Ende 2010 mit nachhaltigem Wirtschaftswachstum.

Vor allem in Südosteuropa bleibt die Stimmung weiter trist. Nach wie vor machen Auftragsrückgänge und eine gesunkene Zahlungsmoral den Unternehmen am meisten zu schaffen, im letzten Halbjahr neu dazugekommen sind fallende Preise. Das sind die Ergebnisse einer Marktstudie, die Roland Berger Strategy Consultants nach Oktober 2008 und März 2009 zum dritten Mal durchgeführt hat. Im Rahmen der aktuellen Untersuchung wurden 330 Führungskräfte aus Österreich sowie Kroatien, Polen, Rumänien, Russland, Tschechien, Ungarn und der Ukraine zu den Auswirkungen der Wirtschaftskrise befragt. "Unsere Umfrageergebnisse zeigen den berühmten Silberstreif am Horizont", erklärt Studienautor Rupert Petry, Managing Partner im Wiener Büro von Roland Berger. So halbierte sich die Zahl der Pessimisten von 63% im März auf nunmehr 36%. Gleichzeitig stieg die Zahl jener Manager, die die Situation als unklar beschreiben, von 30% auf 47%. Die Optimisten konnten sich von 5% auf 17% mehr als verdreifachen. Eine Mehrheit der befragten Führungskräfte nimmt aber derzeit noch eine abwartende Haltung ein. Der freie Fall scheint zwar gestoppt, doch eine rasche Erholung ist nicht in Sicht", sagt der Berater. So sind zwei Drittel der Befragten der Meinung, dass die Krise noch mindestens zwölf Monate andauern wird. "Mit einer nachhaltigen Erholung vor Ende 2010 rechnet nur eine Minderheit." Mit Ausnahme von Kroatien zeigt das Stimmungsbarometer in allen Ländern der Region nach oben. Am optimistischsten sind Ungarn und Polen. "Während in Polen die überwiegend positive Stimmung mit entsprechenden Konjunkturdaten hinterlegt werden kann, dürften die ungarischen Manager eher der Meinung sein, dass es einfach nicht noch schlimmer kommen kann", so Petry. Auffallend ist die anhaltend negative Stimmung in Kroatien. "80 Prozent der kroatischen Manager erwarten einen weiteren starken BIP-Rückgang. Besonders groß ist die Unzufriedenheit mit dem Krisenmanagement der Regierung", so Petry. Generell wird – mit Ausnahme der tschechischen Führungskräfte – die mangelhafte Umsetzung, vor allem von steuerlichen Maßnahmen und Infrastrukturprogrammen, kritisiert. Auffallend ist, dass vor allem in Kroatien und Ungarn die befragten Führungskräfte zwar an keine generelle Erholung glauben, aber überaus optimistisch für ihr eigenes Unternehmen sind. So glauben 50% der ungarischen und 20% der kroatischen Manager an eine Erholung ihrer Firma bis Mitte 2010. Kreditklemme beseitigt, Angst vor sinkenden Preisen Unabhängig von Branche und Land sehen Unternehmen in CEE nach wie vor Auftragsrückgänge (62,6%) und eine deutlich schlechtere Zahlungsmoral (54%) als direkte Folge der Krise. An dritter Stelle folgen Schwierigkeiten bei der Finanzierung (38,7%), dicht gefolgt von sinkenden Preisen (38,4). "Bei unserer letzten Befragung im März klagten noch 47,8 Prozent der Unternehmen über Finanzierungsschwierigkeiten. Dieser Wert hat signifikant abgenommen", sagt der Berater. Von 35,3% auf 38,4% gestiegen ist hingegen die Angst vor sinkenden Preisen. In Österreich (67,5%) und Ungarn (59,1%) nimmt sie bereits den zweiten Platz ein. Konkurse von Kunden liegen in Russland und der Ukraine auf Rang zwei und in Rumänien auf Rang drei. Zwei Drittel der GUS-Unternehmen und über 80% der rumänischen Betriebe leiden darunter. Die Auswirkungen der Krise sind in Rumänien generell überdurchschnittlich stark zu spüren. 87% leiden unter Auftragsrückgängen, 82,6% unter dem schlechteren Zahlungsverhalten ihrer Kunden. In Russland und der Ukraine hat sich die Stimmung im vergangenen Halbjahr deutlich verbessert, was vor allem auf steigende Rohstoffpreise und eine verbesserte Auftragslage zurückzuführen ist", so Petry. Strukturmaßnahmen zu wenig bedacht Obwohl eine rasche Erholung auch in CEE nicht in Sicht ist, steigt in den meisten Branchen, die Stimmung wieder. "Deutlich verbessert hat sich die Stimmung im Bereich Metall und Bergbau. Leere Lager müssen jetzt aufgefüllt werden, die Nachfrage steigt, die Rohstoffpreise zeigen eine deutliche Tendenz nach oben", erklärt der Studienautor. Wie schon in der letzten Umfrage zeigen sich der Einzelhandel und der Dienstleistungsbereich von der Krise relativ unbeeindruckt. In beiden Branchen werden für die kommenden Jahre sogar leichte Zuwächse erwartet. Nach wie vor am stärksten von der Krise betroffen sind Finanzdienstleister sowie die IT- und Telekombranche. "Während das erste Halbjahr 2009 ganz im Zeichen der Krisenbekämpfung stand, sollten der Fokus nun wieder verstärkt auf mittel- und langfristig relevanten Themen liegen", fordert Petry. So haben fast alle befragten Unternehmen operative Maßnahmen wie Kostensenkungsprogramme, Budgetkürzungen und Aufnahmestopps bereits umgesetzt. Doch über strategische Maßnahmen wie Zukäufe in der Krise, Änderungen in der Kapitalstruktur oder Desinvestitionen denkt weniger als ein Drittel der Unternehmen nach. "Dieser Wert hat sich seit März nicht verbessert", meint der Berater. Denn die kommenden 12 Monate werden für Unternehmen in Mittel- und Osteuropa zur Herausforderung. "Wir werden 2010 eine Zweiteilung in der Region erleben. Jene Unternehmen, die ihre Hausaufgaben bereits erledigt haben, können sich nun den Chancen zuwenden, die ihnen die Krise bietet. Sie profitieren von der derzeit stattfindenden Marktkonsolidierung und günstigen Übernahmezielen. Bei all jenen, die es bisher vermieden haben sich auf die Krise einzustellen, wird 2010 weiterhin Restrukturierung auf der Agenda ganz oben stehen", so Petry.

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