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Elektronikproduktion |

Fünf Jahre Wachstum kommen zum Stillstand, da Anleger vom Risiko Abstand nehmen

Investitionen stagnierten in Europa in 2008, berichtet der Marktforscher Ernst & Young in seinem jährlichen ‚Country Attractiveness Survey’. Dies zeigt, dass die weltweite Rezession auch bei den Investitionsvorhaben in der Region ihren Tribut gefordert hat.

Der 7. Jahresbericht, welcher die Zahlen für internationale Investitionen in Europa, neue Projekte und Expansionen untersucht, zeigt, dass Europa im Jahr 2008 genau 3718 Investitionsankündigungen sichern konnte – 6 mehr als im Jahr davor. Die Zahl der Projekte blieb auf dem gleichen Niveau, die Auswirkungen der bevorstehenden Rezession – in Bezug auf neue Beschäftigungen – waren schwer. Die Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze fiel um 16% auf 148 333; die rückläufige Tendenz – seit 2004 – wurde so nur noch beschleunigt. „Die fünf Jahre anhaltenden Wachstum bei Investitionen in Europa gingen 2008 zu Ende“, erklärte Marc Lhermitte, Partner bei Ernst & Young und Autor des Berichts. „Während Einnahmen fielen und Betriebskosten stiegen, wurden Projekte verkleinert oder gestoppt. Viele Unternehmen haben geografische und marktspezifische Expansionen und Akquisitionen ausgesetzt. Doch das wahre Bild – die Auswirkungen der weltweiten Rezession auf ausländische Investitionen in Europa – ist noch nicht sichtbar. Investitionsentscheidungen für 2008 wurden viele Monate vor dem Abschwung getroffen. Dies erklärt auch, wie Europa genau so viele ausländische Direktinvestitionen wie im Jahr zuvor sichern konnte. Wir erwarten, dass 2009 eine ganz andere Geschichte erzählen wird.“ Analyse nach Ländern Die Ernst & Young-Studie analysiert sowohl tatsächlich getätigte Direktinvestitionen der letzten 12 Monate, als auch die Einstellung der globalen Investoren in Bezug auf kurz- und mittelfristige Pläne. Den Top-Spot als attraktivster, europäischer Standort für ausländische Direktinvestitionen konnte das Vereinte Königreich behalten – mit 686 Investitionsvorhaben im Jahr 2008 (4% weniger als im Jahr 2007). Die anderen führenden Empfänger von ausländischen Direktinvestitionen haben sich nur wenig verändert, trotz der wirtschaftlichen Turbulenzen. Frankreich, Deutschland und Spanien sind seit 1997 die wichtigsten Länder bei der Attraktivität für ausländische Investitionen – und sind auch weiterhin an der Spitze. Gewinner und Verlierer Es gab viele positive und relativ stabile Entwicklungen in Deutschland, der Schweiz, Schweden, Italien, Italien und Irland. Der Wachstum von 28% in Deutschland – wurde durch neue regionale Hauptbüros für den deutschen und die osteuropäischen Märkte angetrieben und der Nachfrage Dienstleistungen und Software aus der Industrie. Irland, trotzdem es von Verlagerungsplänen innerhalb der EMS-Industrie stark gebeutelt wird – konnte ein Wachstum von 35% bei der Zahl von Projekten erzielen – da britische und US-amerikanische Unternehmen weiterhin investieren. Einige Branchen verkraften die Rezession momentan besser als andere. Der Maschinen- und Anlagenbau konnte ein Wachstum von 19% bei FDI-Projekten verzeichnen – vor allem auf die Zunahme von Projekten in den Bereichen Windkraftanlagen, Solarkomponenten und Brennstoffzellen. Marc Lhermitte sagte: "Einer der größten Gewinner war der Renewable Energy Markt, mit fast 6 000 neuen Arbeitsplätzen im Jahr 2008 – die aus solche FDI-Projekten entstanden sind. Clevere Geschäftsführung wird sein, sich so zu positionieren, dass man Marktanteile und Zugang zu diesem Sektor gewinnen kann. Das IT-Outsourcing, finanzielle und geschäftliche Dienstleistungen waren die ersten Opfer des Abschwungs, da die Kunden selber kämpfen mussten – vor allem in Großbritannien, Frankreich und Spanien. Die Zahl der neuen Arbeitsplätze in diesen Bereichen und diesen Ländern sank 2008 um 33%. Ehemalige ‚Hot-Spots’ – wie die Tschechische Republik, die Slowakei oder die Türkei – mussten einen dramatischen Abfall hinnehmen; vor allem in den Bereichen Automobil und Elektronik. Wo kommen diese Investitionen eigentlich her? Europas Direktinvestitionen werden nach wie vor von europäischen (meist deutsche, britische und französische – 51%) und US-Investoren (25%) angetrieben. Auf BRIC-Investoren fallen nur eine relativ kleine Anzahl von Projekten in Europa (6%); die Tendenz ist jedoch steigend: die Anzahl von Projekten aus China und Indien hat sich von 118 auf 182 erhöht. Davon hat vor allem das Vereinte Königreich profitiert. Outlook2009 Die Rezession wird sich 2009 auf europäische Direktinvestitionen auswirken. Vorläufige Daten aus dem ersten Quartal zeigen bereits einen Rückgang von 8% bei den Projektankündigungen (im Vergleich zum 1Q/2008). Für den Rest des Jahres erklärten 53% der befragten Unternehmen, dass sie keine Expansions- oder GreenField-Pläne für 2009 haben. Mark Otty, Area Managing Partner bei Ernst & Young EMEIA, erklärt, warum auch am Tiefpunkt einer weltweiten Rezession wichtig ist, dass Investoren und Behörden zusammenarbeiten, um grenzüberschreitende Investitionen zu ermöglichen. „Obwohl es für Investoren – auf der einen Seite – natürlich ist sich zu schützen; haben die offenen Grenzen und der freie Handel der globalen Wirtschaft in den letzten 20 Jahren erhebliche Vorteile gebracht. Wir sollten alles tun, um dies auch weiterhin zu fördern.“ Urban Attraction Die Ernst & Young Studie deckte auch einige interessante Ergebnisse – in Bezug auf die Fähigkeiten von Weltstädten ausländische Investitionen an Land ziehen zu können – auf. Investoren haben deutlich mehr Vertrauen in die Tatsache, dass Städte mit internationalen Qualitäten – sogenannte Weltstädte – die derzeitige Situation meistern können, als in die Fähigkeiten ihrer Tier-II Rivalen zum Aufschwung. London (konnte seinen Platz als attraktivste Stadt für ausländische Investitionen im Jahr 2008 zum 7.Mal verteidigen) sicherte sich 262 Projekte. Doch auch London war nicht immun gegenüber dem Abschwung und zeigte einen Rückgang von 14% (gegenüber 2007) – und stoppte damit einen vierjährigen Wachstumsschub. Aber im Vergleich zu seinen nächsten europäischen Wettbewerbern, konnte London eine relativ hohe Anzahl von Projekten sichern; Paris ist an zweiter Stelle mit 222 Projekten und Madrid auf Platz 3 mit 80 Projekten. Marc Lhermitte führt aus: „ Die Vorrangstellung der traditionellen Zentren in den Industrienationen – einschließlich der europäischen Hauptstädte – wird von aufstrebenden asiatischen Städten – wie etwa Shanghai oder Bangalore – und durch andere regionale Zentren in Frage gestellt. Auf die Frage – wo den das nächste Google oder Microsoft auftauchen würde – nannten die Studienteilnehmer Shanghai und Mumbai als die glaubwürdigsten Alternativen – im Gegensatz zu New York, Silicon Valley oder London.“ Europa als Zuflucht - Schwellenländer verlieren bei Short-Term-Plänen Das unsichere Geschäftsklima hat dazu geführt, dass bei den Investoren ein vorübergehender Stimmungsumschwung – in zu vertrauten Märkten – eingetreten ist. Für die unmittelbare Zukunft wird Europa von den Unternehmen als die sicherere Option bei Investitionen angesehen. Laut der Umfrage – dort wurden (im Februar 2009) 809 Investoren befragt – lieferten sich Westeuropa (40%) und Zentral- & Osteuropa (39%) ein Kopf-an-Kopf Rennen als die ‚sichersten’ Regionen für attraktive Expansions- und Investitionspläne. Es gab einen Rückgang in der Investitionsbereitschaft in den aufstrebenden BRIC-Märkten (Brasilien, Russland, Indien und China). Nachdem man die Attraktivitätsskala 2008 noch anführte, hat China diesen Platz 2009 verloren und ist auf den 3.Platz zurückgefallen; Indien ist auf Platz 5 (hinter Nordamerika), während sich Russland und Brasilien mit dem 6. und 7. Platz zufrieden geben müssen. Marc Lhermitte erklärte: „Heute sind die Führungskräfte damit beschäftigt aus dieser Krise herauszufinden und die Erträge aus bestehenden Anlagen zu maximieren. Obwohl der Einstieg und das Mitwirken in neuen Märkten enorme Chancen bietet, kann dies auch die Risiken erhöhen – dies können sich die Entscheidungsträger im Moment kaum leisten.“ „Die BRIC-Regionen bieten nicht die absolute Sicherheit für internationale Investoren. Europa wird als sicher und berechenbar angesehen. Investoren zeigen mehr Loyalität gegenüber ihren Herkunfts- und historischen Märkten und starten weniger Projekte im aufstrebenden Europa. Das ist auch der Grund – jedenfalls für den Moment – warum die Investoren eher zuhause bleiben, als ins Ausland gehen.“ Längerfristig gesehen ist der Trend jedoch unvermeidlich Wie aber Mark Otty kommentiert: „ Der wirtschaftliche Abschwung wird jedoch nicht verhindern können, dass sich das Zentrum der Wirtschaftlichen Schwerkraft von West nach Ost und von Nord nach Süd verlagert. Die Unternehmen haben völlig Recht in die Chancen der aufstrebenden Märkte zu glauben. Eine kürzlich publizierte Ernst & Young Studie zeigt, dass Brasilien, Russland, Indien und China zwischen 2009 und 2020 rund 40% des globalen Wirtschaftswachstums beisteuern werden.“

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2024.04.15 11:45 V22.4.27-1
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