Anlegergemeinschaft will gegen Varta vorgehen
Der Batteriehersteller Varta ist in der Krise, Aktionäre müssen sich auf den Verlust ihres Geldes einstellen. Jetzt will die Anlegergemeinschaft SdK den Sanierungsplan vor dem Bundesverfassungsgericht stoppen.
Grund ist die im Zuge der Restrukturierung vorgesehene Herabsetzung des Grundkapitals auf null, die für die freien Aktionäre den vollständigen Verlust ihres Geldes bedeuten würde (Evertiq berichtete).
Die Varta-Sanierung läuft im Rahmen des Restrukturierungsgesetzes StaRUG, welches Krisenunternehmen Insolvenzverfahren ersparen soll. Hauptkritikpunkt der SdK ist, dass das StaRUG es Aktiengesellschaften möglich macht, ihr Kapital zwischenzeitlich auf null zu setzen, bevor sie es wieder erhöhen. Die freien Aktionäre gehen dann leer aus.
Das Gesetz biete hohes Missbrauchspotenzial, hat SdK-Vorstandsmitglied Markus Kienle gegenüber dpa kritisiert. Für die freien Aktionäre sei die Durchführung des Verfahrens in der Regel mit einem Totalverlust verbunden. Die SdK will nach dpa-Angaben auf zwei gerichtlichen Ebenen gegen den Varta-Restrukturierungsplan vorgehen. Neben der Verfassungsbeschwerde will die SdK beim Amtsgericht Stuttgart sofortige Beschwerde gegen die gerichtliche Bestätigung des Restrukturierungsplans einlegen.
Varta-Vorstandschef Michael Ostermann verteidigte das Restrukturierungsverfahren.