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© Northvolt
Elektronikproduktion |

Northvolt hat Gläubigerschutz nach US-Recht beantragt

Der angeschlagene schwedische Batteriehersteller Northvolt hat Gläubigerschutz nach US-Recht beantragt und sucht nun nach einem weiteren Investor. Das hat das Unternehmen gestern mitgeteilt. Das Sanierungsverfahren nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts schützt Northvolt für eine gewisse Zeit vor dem Zugriff seiner Gläubiger und erleichtert damit den finanziellen Neustart.

Das über allem stehende Ziel sei es, mit einem oder mehreren langfristigen strategischen oder Finanzinvestoren zusammenzuarbeiten, zitiert Reuters aus den Gerichtsunterlagen. Zugleich erhält das Unternehmen Zugriff auf 245 Millionen Dollar und kann damit sein Überleben in den kommenden Wochen gewährleisten. Northvolt verfügt den Gerichtsunterlagen zufolge derzeit nur noch über flüssige Mittel von 30 Millionen Dollar - das reicht den Angaben nach gerade noch für eine Woche. Zugleich liege der Schuldenberg inzwischen bei 5,8 Milliarden Dollar. Das Unternehmen hatte in den vergangenen Monaten mit seinen Geldgebern über ein Finanzierungspaket verhandelt, allerdings ohne Erfolg.

Jetzt stellt der schwedische Lkw-Hersteller Scania Northvolt ein Darlehen in Höhe von 100 Millionen Dollar zur Verfügung. Damit solle die Herstellung von Batteriezellen für E-Fahrzeuge im nordschwedischen Skellefteå unterstützt werden. Scania bezieht schon jetzt Batterien von Northvolt. Die weiteren 145 Millionen Dollar sind Mittel von Northvolt, die bislang als Sicherheiten zurückgelegt wurden. 

Kanada will unterdessen offenbar nicht mehr in den angeschlagenen schwedischen Batteriehersteller Northvolt investieren. Wie aus kanadischen Regierungskreisen hervorgeht, ist der Grund für diese Entscheidung die Beantragung von Gläubigerschutz nach US-Recht . Man glaube nicht, dass die Provinz Quebec und die kanadische Regierung dem Unternehmen mehr Geld geben werden , sagten mehrere Insider aus Regierungskreisen gegenüber Reuters. 

Northvolt baut auch im schleswig-holsteinischen Heide eine große Batteriefabrik. Auch dort dürften die neuen Entwicklungen beim ins Wanken geratenen schwedischen Konzern für weitere Unruhe sorgen.


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