Einschneidende Veränderungen bei Leoni Bulgaria EOOD
Aufgrund fehlender langfristiger strategischer und finanzieller Fortführungsperspektiven beabsichtigt die Leoni Bordnetz-Systeme GmbH, die Produktion ihrer Tochtergesellschaft Leoni Bulgaria EOOD und deren Werk in Pleven zunächst zu verkleinern und schließlich bis zum Jahresende einzustellen. Das schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung.
Anschließend soll die lokale Einheit liquidiert werden. Hauptgründe für die Umstrukturierung sind die Schwierigkeiten, auf dem lokalen Arbeitsmarkt verlässlich genügend Mitarbeitende zu rekrutieren, sowie die starke Inflation in Bulgarien.
Die Mitarbeitenden und Kunden von Leoni Bulgarien, die Institutionen und Geschäftspartner werden derzeit über die Entscheidung informiert. Alle bestehenden Projekte werden bis zur geplanten Schließung des Werkes gegen Ende des Jahres in Pleven abgewickelt und danach innerhalb des weltweiten Produktionsnetzwerkes von Leoni abgewickelt.
Leoni sah sich mit einer wirtschaftlichen Belastung durch seine Tochtergesellschaft in Bulgarien konfrontiert. Dennoch habe sich das Unternehmen die Entscheidung, den Standort Pleven, an dem rund 1.300 Arbeitskräfte beschäftigt sind, zu verkleinern und schließlich zu schließen, nicht leicht gemacht. Man habe alle Optionen gründlich geprüft. Leider sei dabei deutlich geworden, dass es angesichts des schwierigen bulgarischen Arbeitsmarktes und des volatilen Wettbewerbsumfeldes in der internationalen Automobilindustrie keine langfristig strategisch und finanziell tragfähige Fortführungsperspektive für den Standort gebe, heißt es.
„Wir sind uns der Verantwortung für unsere Belegschaft bewusst. Wir werden die Informations- und Anhörungsverfahren mit den Arbeitnehmervertretern ordnungsgemäß einleiten und die Agentur für Arbeit informieren“, sagt Betriebsleiter Andrey Kosoukhov.
Die Produktion von Bordnetzen ist eine besonders arbeitsintensive Tätigkeit. Um den Betrieb in Pleven zu sichern, haben das Unternehmen und die Belegschaft gemeinsam eine Reihe von Initiativen ergriffen. Dazu gehören zum Beispiel eine enge Zusammenarbeit mit einer örtlichen Berufsschule, die Einrichtung eines voll ausgestatteten Ausbildungszentrums, ein kostenloses Transportnetz für die Mitarbeitenden sowie intensive Rekrutierungskampagnen. Teams aus anderen Werken der Leoni-Gruppe wurden organisiert, um das lokale Team in Zeiten des Personalmangels zu unterstützen. Diese Initiativen seien jedoch nicht in der Lage gewesen, tragfähige langfristige Lösungen zu bieten, heißt es abschließend.