OHB verantwortlich für Bau von Demonstratorsatelliten
Die OHB System AG, ein Tochterunternehmen des Raumfahrtkonzerns OHB SE, ist der Hauptpartner des spanischen Raumfahrtunternehmens GMV für die Entwicklung und den Bau von vier Satelliten und der jeweiligen Nutzlasten für das Navigationssatellitenprogramm LEO-PNT. Der Vertrag zwischen dem Auftraggeber ESA und GMV wurde jetzt in Paris unterzeichnet.
Wie es in einer Mitteilung heißt, arbeite OHB in dieser Mission im Unterauftrag zu GMV. OHB’s Anteil am Gesamtauftrag betrage rund 38 Millionen Euro. OHB bringt in das Programm LEO-PNT seine Expertise aus dem europäischen Navigationssatellitenprogramm Galileo ein, für deren 34 FOC-Satelliten (Full Operational Capabilty) OHB Hauptauftragnehmer ist. Bei LEO-PNT handelt es sich um eine Demonstrationsmission, da während dieser Mission verschiedene Parameter erprobt und getestet werden. Die Erkenntnisse sollen in eine flächendeckende LEO-PNT-Konstellation einfließen.
„Die neuartigen LEO-PNT-Nutzlasten werden auf einem niedrigen Erdorbit sozusagen zwischen die hoch-fliegenden Galileo-Satelliten und die Nutzer auf der Erde zwischengeschaltet. Die Nutzlasten verstärken die bestehenden Signale. Zusätzlich erweitert LEO-PNT das Spektrum der aktuellen Navigationssignale sowohl um zahlreiche neue Frequenzbänder, als auch um neue Signalstrukturen und -inhalte. Dadurch kann die Resilienz des Gesamtsystems deutlich erhöht werden und schafft damit die Voraussetzung für zahlreiche neue Anwendungsfelder, insbesondere auch autonomes Fahren“, sagt der LEO-PNT-Projektleiter bei OHB Dr. Manuel Czech.
Die Satelliten werden jeweils so groß wie eine Spülmaschine sein und etwa 90 Kilogramm wiegen. Damit die LEO-PNT-Satelliten präzise Navigationssignale senden können, müssen sie zunächst ihre eigene Position und Zeit genauestens bestimmen und mit den bereits im All befindlichen Galileo-Satelliten abgleichen.
Die vier Demonstrator-Satelliten von OHB sollen bereits in knapp zweieinhalb Jahren ins All aufbrechen und dort unmittelbar wichtige Ergebnisse liefern. Ein erster Technologiedemonstrator mit einigen zentralen Nutzlasttechnologien soll in etwa eineinhalb Jahren auf einem Minisatelliten – einem so genannten CubeSAT – für erste Tests ins All gebracht werden.