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Analysen |

ZVEI: Ökosystem Halbleiter künftig gesamthaft fördern

Der ZVEI sieht die beachtlichen Förderzusagen von EU und Bundesregierung für die Chip-Industrie positiv. Der EU Chips Act und die finanziellen Mittel aus dem IPCEI-Programm seien bedeutend, um in Deutschland und der EU ein robustes und wettbewerbsfähiges Halbleiter-Ökosystem aufzubauen, so ZVEI-Präsident Dr. Gunther Kegel in einer Verbandsmitteilung.

Die investierten staatlichen Gelder seien zukunftsweisend und würden sich auch gesamtwirtschaftlich rechnen. Wichtig sei es jedoch, dass die Politik einen langen Atem habe.

„Die Fördermaßnahmen müssen langfristig ausgerichtet sein und im nächsten Schritt auf das gesamte Halbleiter-Ökosystem ausgedehnt werden“, sagt Gunther Kegel.

Anderenfalls bliebe das von der EU vorgegebene Ziel unerreichbar, den EU-Anteil an der weltweiten Produktion bis 2030 auf 20 Prozent zu verdoppeln. Würden die Förderungen in Europa nach den aktuellen Maßnahmen auslaufen, würde der Weltmarktanteil von in Europa produzierten Chips ab der zweiten Hälfte der Dekade wieder sinken, rechnet Kegel vor. Der ZVEI fordert deshalb, dass die Bundesregierung die bestehenden Haushaltsposten beziehungsweise Sondervermögen aufrechterhält und zur Verstetigung der Halbleiterförderung auch Mischfinanzierungen zwischen Bund und Ländern genutzt werden.

Im nächsten Schritt müsse die Förderung mehr als bisher auf die gesamte Wertschöpfungskette der Mikroelektronik zielen, um dadurch das Halbleiter-Ökosystem gesamthaft zu stärken. Bislang seien beispielsweise wichtige Teilbranchen wie Leiterplatten und Elektronikfertigung (EMS - Electronic Manufacturing Services), die die Weiterverarbeitung von Chips überhaupt erst ermöglichen, bei der Vergabe von Fördermitteln außen vor geblieben. 

„Die Konkurrenz in den USA und Asien geht auch hier deutlich strategischer vor und investiert hohe Summen in die Verbindungstechnik der Leiterplatten und die Elektronikfertigung“, so Kegel.

Europa müsse zwingend die EMS-Industrie und damit die heimische Produktion von Komponenten erhalten und ausbauen. Erst dann sei ein resilientes Ökosystem Mikroelektronik zu erreichen.

Entsprechend fordert Kegel, dass die sogenannte Säule 2 des Chip Acts künftig auch für solche mittelständisch geprägten Spezialanbieter angewendet werde, da diese ebenso relevante „first-of-a-kind“-Produktionen sicherstellten. Nur über eine konzertierte Förderung ließe sich das vielfältige Ökosystem der Halbleiterbranche, das von Leistungshalbleitern über Sensoren bis zu Spezialprozessoren und darüber hinaus reicht, in Deutschland langfristig erhalten.


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