Volkswagen und Elli starten Stromhandel an Energiebörse
VW geht neue Wege bei der Nachnutzung von ausgedienten E-Auto-Batterien und steigt in den Stromhandel ein. Als erstes Automobilunternehmen haben die Volkswagen Group und ihre Marke Elli den Handel am deutschen Strommarkt der größten europäischen Strombörse EPEX Spot gestartet.
Die Basis für den Stromhandel ist ein stationäres Speichersystem aus e-up!-Batterien sowie eine neue, digitale Stromhandelsplattform von Elli. Das stationäre Speichersystem – das sogenannte „PowerCenter“ – speichert zukünftig die am Strommarkt gehandelte Energie. Das Pilotprojekt wird gemeinsam von Elli und Volkswagen After Sales vorangetrieben und ist ein erster Schritt auf dem Weg zur geplanten Smart Energy Plattform. Volkswagen und Elli wollen perspektivisch die wachsenden Speicherkapazitäten von E-Autos und Batterien im Energiesystem verankern und damit einen Beitrag zur Energiewende leisten.
„Elli wird die Elektromobilität und die Energiewende wesentlich voranbringen. Bereits heute sind wir der größte Mobility Service Provider Europas im Bereich Laden und Energie. Diese Spitzenposition wollen wir weiter ausbauen und Elli zu einem führenden Handelshaus für Batterie-Flexibilität entwickeln. Der Stromhandel ist ein wesentlicher Meilenstein auf diesem Weg. Unser langfristiges Ziel steht. Wir wollen unseren Kunden einen klaren Vorteil beim Strompreis verschaffen und zugleich neue, umsatzstarke Geschäftsmodelle entwickeln, die Elli dauerhaft stärken werden“, sagt Elli-CEO Giovanni Palazzo.
„Wir freuen uns, mit der Volkswagen Group und Elli das erste Automobilunternehmen zu begrüßen, das am deutschen Strommarkt bei uns handelt. Unsere stetig wachsende Strombörse braucht Unternehmen, die sich auf den Handel einlassen und mit uns das Wachstum der erneuerbaren Energien steuern wollen, um die schwankende Nachfrage sowie Energieversorgung auszugleichen“, so Kora Töpfer, Head of German Public & Regulatory Affairs bei der Europäischen Strombörse EPEX SPOT.
In dem Pilotprojekt sammelt Elli Erfahrungen für den Aufbau einer Smart Energy Plattform, die später auch für größere und komplexere Anwendungen genutzt werden können. So untersucht Elli derzeit gemeinsam mit dem Batterie-Unternehmen PowerCo die Möglichkeiten und die Skalierbarkeit von Großspeichersystemen. Auch andere Autobauer nutzen bereits ausgediente Batterien als stationäre Stromspeicher. BMW hatte 2017 in Leipzig eine sogenannte Speicherfarm mit bis zu 700 BMW-i3-Akkus in Betrieb genommen, um die Energie aus vier werkseigenen Windrädern zwischenspeichern. Audi nutzt seit Ende 2021 Lithium-Ionen-Akkus aus Erprobungsfahrzeugen in seinen «Charging Hub» genannten Schnellladestationen.