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Leiterplatten |

Österreichisches Forscherteam arbeitet an Öko-Leiterplatten

Ein Forscherteam aus Österreich arbeitet an einem Plan, um bioabbaubare elektronische Leiterplatten herzustellen. Sie könnten beispielsweise für Elektronik in Fitnessarmbändern und Smartwatches genutzt werden, schreibt die Süddeutsche Zeitung.

Eine Gruppe von Wissenschaftlern um Doris Danninger von der Johannes-Kepler-Universität Linz hatte dazu Buchenspäne, Dinkelvollkornmehl, Gips und Wasser vermengt und noch Sporen des Baumpilzes Glänzender Lackporling hinzugefügt. Innerhalb von Wochen wuchs in der Kiste ein Gewebe aus Pilzfasern, ein sogenanntes Myzel, mit einer papierähnlichen, weichen und, je nach Reifungsgrad, weißen bis bräunlichen Haut, heißt es in dem SZ-Artikel weiter.

Diese Haut müsse man nur noch abziehen, trocknen und pressen und die passende Größe ausschneiden. Das Verfahren sei besonders einfach, verbrauche deutlich weniger Energie und Wasser als die Leiterplattenproduktion aus konventionellen Materialien und auch als jene aus Papier oder Baumwolle. Zudem komme es ohne schädliche Chemikalien aus und die Leiterplatten seien komplett kompostierbar. Das Team habe zeigen können, dass sich die Myzelhäute wie konventionelle Leiterplatten mit elektronischen Bauteilen bestücken lassen. Die Industrie müsse dafür keine neuen Anlagen bauen, sagt Danninger. 

© Johannes Kepler University

Zunächst werde eine hauchdünne Kupfer- oder Goldschicht auf das Myzel aufgedampft beziehungsweise elektrolytisch, also mithilfe von Strom, aus einer Flüssigkeit abgeschieden. Ein Lasercutter entferne das Metall überall dort, wo es nicht gebraucht wird. Übrig blieben die Leiterbahnen, auf die anschließend elektronische Bauteile aufgelötet werden können.

Erste Härtetests hätten die Prototypen schon erfolgreich überstanden, schreibt die Süddeutsche Zeitung weiter. Laut Danninger können sie mehr als 2.000 Mal gebogen werden, ohne dass Leiterbahnen brechen. Zudem würden sie hohe Temperaturen bis zu 250 Grad Celsius aushalten. Auch die Entsorgung ist offenbar einfach. Die Elektronikbauteile könnten abgelötet und recycelt werden, die Platte selber sei wie Essensreste kompostierbar. 


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