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© Medienproduktion Holzer / German Popp
Elektronikproduktion |

Der Puls der Branche – Zollner

Zollner kann bald auf zwei sehr erfolgreiche, aber schwierige Jahre zurückblicken. Das Unternehmen war in der Lage, agil zu bleiben und sich auf eine gut organisierte Struktur zu verlassen. Das hat letztlich dazu geführt, dass man von einem erfolgreichen Rückblick sprechen kann - und das in einer Zeit, in der die Pandemie die Industrie lahmlegte und ein weltweiter Mangel an Komponenten herrschte.

Kurz vor Jahresbeginn 2022 ist die Pandemie immer noch nicht vorüber - im Gegenteil. die Coronazahlen ziehen wieder an. Zusätzlich zu diesem Kampf müssen wir uns jetzt auch noch mit einem weltweiten Mangel an Halbleitern auseinandersetzen. In dieser Artikelserie befragt Evertiq eine Reihe von europäischen EMS-Anbietern, um herauszufinden, wie sich die Herausforderungen der letzten zwei Jahre auf die tägliche Arbeit ausgewirkt haben. Den Anfang macht Markus Aschenbrenner, Mitglied des Vorstands der Zollner Elektronik AG. Wenn man bedenkt, dass wir nun fast zwei Jahre gegen die Pandemie gekämpft haben, welche Lehren wurden gezogen und welche Veränderungen wurden in Ihrem Unternehmen vorgenommen? „Die Pandemie hat uns bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Zollner Elektronik AG hat frühzeitig die Digitalisierung in der Produktion vorangetrieben. Das hat sich in den vergangenen Monaten ausgezahlt. Wir konnten dank der Digitalisierung von einem konstant guten Überblick über unsere aktuelle Produktionssituation profitieren und werden diese weiter ausbauen. Großes Potenzial sehen wir auch in der Digitalisierung von Planung und Beschaffung. Die gesamte Lieferkette muss viel transparenter werden. Davon profitieren auch die Kunden, die in einer mehrstufigen Lieferkette einen besseren Überblick über ihre Bestände erhalten“. Gleich zu Beginn des Jahres 2021 wurde deutlich, dass die Pandemie nicht das einzige Problem ist, das auf der Branche lastet. Die Verknappung von Komponenten hat unsere und benachbarte Branchen stark beeinträchtigt. „Unsere guten, ausgeglichenen Lagerbestände aus dem Jahr 2020 haben dazu beigetragen, dass wir im ersten Halbjahr 2021 ohne Produktionsausfälle für unsere Kunden produzieren konnten. In der Zwischenzeit haben Engpässe zu ungeplanten Anpassungen der Produktion und Umrüstungen geführt. Damit haben sich einige Aufwendungen in der Produktion deutlich erhöht. Wir versuchen, unsere Produktion so flexibel wie möglich zu gestalten und an die Materialverfügbarkeit anzupassen. Da wir sehr viele Artikel angebunden haben, übermitteln wir zusätzlich alle Bedarfsanforderungen mit einem Zeitraum von 12 bis 24 Monaten an unsere Lieferanten. Ein besonders großer Erfolg ist unsere Strategie, auf das Direktgeschäft mit den Komponentenherstellern zu setzen. Diese Vorgehensweise schafft einen gewissen Spielraum in der angespannten Versorgungssituation." Wie beurteilen Sie als europäischer Hersteller die Tatsache, dass die europäische Elektronikindustrie bei der Halbleiterversorgung immer noch sehr stark von Asien abhängig ist? „Bei Zollner verfolgen wir eine "local-for-local"-Strategie, um kurze Lieferzeiten und einen erstklassigen Kundenservice zu bieten. Aus diesem Grund haben wir 2004 unser Werk in China gegründet und Produktionsstandorte in der Nähe unserer Kernmärkte aufgebaut. Dementsprechend begrüßen wir natürlich, dass in den nächsten Jahren neue Halbleiterfabriken in Europa entstehen werden und damit eine "local-for-local"-Strategie auch Stabilität in diese Lieferkette bringen kann. Um Europa für Komponentenhersteller interessant zu machen, bedarf es jedoch großer, gemeinsamer europäischer Anstrengungen. Die Europäische Union muss Vorgaben machen - ähnlich wie in China und teilweise auch in den USA". Hat die Pandemie Ihrer Meinung nach die Notwendigkeit engerer und kleinerer Lieferketten verdeutlicht? „Ja, und zwar nicht nur um die Lieferkette widerstandsfähiger zu machen. Auch im Sinne der Nachhaltigkeit gewinnen kurze Transportwege für europäische Unternehmen immer mehr an Bedeutung. Die im Vergleich zu Asien höheren Produktionskosten können durch eine zunehmende Automatisierung und Digitalisierung von Geschäfts- und Produktionsprozessen gesenkt werden, so dass Europa in Zukunft auch mit Niedriglohnländern konkurrieren kann." Wie ist das allgemeine Gefühl jetzt, wo wir uns dem Ende des Jahres 2021 nähern und auf das Jahr 2022 zugehen? „Hinter Zollner liegen nun zwei sehr erfolgreiche, aber auch schwierige Jahre, die von der Pandemie und der Materialkrise überschattet wurden. Im Jahr 2022 werden wir uns auf weitere unruhige Zeiten auf dem Komponentenmarkt einstellen müssen. Ich rechne damit, dass einige Bedarfe aus der Lieferkette herausgenommen werden. Wann das sein wird und wie sich das auswirken wird, ist noch offen. Sicher ist, dass die Nachfrage nach Elektronik weiter steigen wird und dass die Zulieferer ihre Kapazitäten entsprechend erhöhen müssen. Diese Krise wird den Wandel zu mehr "local-for-local" beschleunigen. Wir haben festgestellt, dass auch die Kunden ihren europäischen Wertschöpfungsanteil erhöhen wollen und bereit sind, ihre Preisstrategien zu überdenken. Neben der Materiallage wird auch die Verfügbarkeit von Mitarbeitern das Wachstum der Elektronikindustrie beeinflussen. In Zukunft werden die Unternehmen immer mehr Mitarbeiter auf globaler Ebene benötigen. Die Zollner Elektronik AG bildet seit der Gründung des Unternehmens kontinuierlich Nachwuchs aus. Der Erfolg der vergangenen Jahre hat uns gezeigt, dass wir die richtigen Weichen gestellt haben und für die anstehenden Herausforderungen sehr gut gerüstet sind".

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2024.04.15 11:45 V22.4.27-2
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