
STMicroelectronics erweitert Sensorportfolio mit Übernahme von NXP-MEMS-Sparte
Ein bedeutender Schritt zur Stärkung seiner Marktposition im Bereich Sensorik gelang dem Halbleiterunternehmen STMicroelectronics (ST), das eine Vereinbarung zur Übernahme des MEMS-Sensor-Geschäfts von NXP Semiconductors unterzeichnet hat. Das übernommene Portfolio umfasst insbesondere hochentwickelte Bewegungs- und Drucksensoren, die vor allem in Automobilanwendungen zum Einsatz kommen.
Laut ST wird der Kaufpreis bis zu 950 Millionen US-Dollar betragen, wobei 900 Millionen in bar gezahlt werden und weitere 50 Millionen an erfolgsabhängige Meilensteine gebunden sind. NXP’s MEMS-Sparte erzielte 2024 einen Umsatz von rund 300 Millionen US-Dollar, vor allem mit Kunden aus der Automobilindustrie. Die Übernahme verspricht nicht nur technologische Synergien, sondern auch eine signifikante Verbesserung der operativen Marge von ST.
„Die Übernahme ermöglicht uns, unsere Führungsrolle bei intelligenten Sensorlösungen weiter auszubauen – insbesondere im sicherheitskritischen Fahrzeugbereich“, erklärte ST in einer offiziellen Mitteilung. Dabei zielt das Unternehmen auf Systeme zur Fahrzeugsicherheit, wie Airbagsteuerungen, Trägheitsnavigation, Fahrzeugdynamikregelung und Reifendrucküberwachung (TPMS) ab – Bereiche, in denen höchste Präzision und Zuverlässigkeit gefragt sind.
Durch den Zukauf erhält ST Zugriff auf ein umfassendes IP-Portfolio, bestehende Kundenbeziehungen und ein erfahrenes Engineering-Team. Die Integration wird durch ST’s eigenes IDM-Geschäftsmodell (Integrated Device Manufacturer) begünstigt, das Entwicklung, Fertigung und Vertrieb unter einem Dach vereint. Die so entstehenden Skaleneffekte sollen dabei helfen, Innovationen schneller auf den Markt zu bringen.
Besonders relevant ist die Übernahme auch vor dem Hintergrund neuer Mobilitätskonzepte, in denen Sensorik eine Schlüsselrolle spielt – sei es bei der Elektrifizierung, beim autonomen Fahren oder bei der vernetzten Fahrzeugarchitektur. Gleichzeitig lassen sich viele der übernommenen Technologien auch in industriellen Anwendungen und im Bereich Internet of Things (IoT) adaptieren.
Die Transaktion soll im ersten Halbjahr 2026 abgeschlossen werden, vorbehaltlich regulatorischer Genehmigungen. Für ST bedeutet sie einen weiteren Schritt hin zu einer stärker differenzierten Sensorplattform, die sowohl klassische Signalverarbeitung als auch moderne Funktionen wie integrierte Datenanalyse und Machine Learning direkt auf dem Sensor ermöglichen könnte.
Die Übernahme markiert somit nicht nur eine geschäftliche Erweiterung, sondern setzt ein klares Signal: ST positioniert sich als Anbieter intelligenter, energieeffizienter und anpassbarer Sensorlösungen für die vernetzten Systeme von morgen – vom Fahrzeug bis zum Industrieprozess.