
Porsche rechnet mit 351 Millionen $ Zollbelastung für April/Mai
Porsche erwartet für die Monate April und Mai eine Zollbelastung in Höhe von rund 351 Millionen US-Dollar. Das Unternehmen hat sich erneut entschieden, die gestiegenen US-Importzölle nicht an die Endkunden weiterzugeben, sondern selbst zu tragen.
Bislang war nur von einem „niedrigen dreistelligen Millionenbetrag“ die Rede – jetzt wurde erstmals eine konkrete Summe bekannt. Der zugrunde liegende Wechselkurs lag bei rund 1 Dollar zu 0,85 Euro, wodurch sich eine Belastung von etwa 300 Millionen Euro ergibt.
Die Entscheidung, die Zusatzkosten nicht an die Kundschaft weiterzugeben, unterstreicht den anhaltenden Preisdruck und die angespannte Wettbewerbssituation auf dem US-Markt. Gleichzeitig zeigen aktuelle Exportzahlen, dass sich die Zölle bereits spürbar auswirken: Im April gingen die deutschen Autoexporte in die USA um 13 Prozent zurück, im Mai sogar um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Auch andere Hersteller sind von den Zöllen betroffen und prüfen derzeit mögliche Entlastungsmaßnahmen oder verhandeln über Sonderregelungen. Geplante Handelsgespräche zwischen der EU und den USA könnten mittelfristig Lösungen wie Importquoten oder Ausgleichsmechanismen bringen.
Während die Verkaufszahlen von Porsche in Nordamerika stabil geblieben sind, gingen sie in anderen wichtigen Märkten wie China und Deutschland zurück. Der Konzern steht damit vor der Herausforderung, seine globale Liefer- und Preisstrategie an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen.
Die weitere Entwicklung wird auch davon abhängen, ob sich auf politischer Ebene Fortschritte erzielen lassen – etwa beim anstehenden EU-USA-Gipfel im August. Bis dahin bleibt unklar, ob der Konzern zusätzliche Kosten auf Dauer aus eigener Kraft abfangen kann.