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© Ekoenergetyka_MAN Truck
Elektronikproduktion |

MAN startet Serienproduktion von Elektro-Lkw in München

Der Münchner Lkw- und Bushersteller MAN hat am Münchner Standort die Serienproduktion von Elektro-Lkw gestartet. Das geht aus einer Pressemitteilung des Unternehmens vom 16. Juni hervor. Nach über 100 Jahren Dieselgeschichte markiert die neue Produktion einen symbolischen Wendepunkt. Mit dem Produktionsstart setzt MAN einen wichtigen Schritt in Richtung Elektromobilität im Schwerlastverkehr. Das neue Modell soll nicht nur den Wandel innerhalb der Branche vorantreiben, sondern auch die Position des Unternehmens im europäischen Wettbewerb stärken.

Serienreif nach zwei Millionen Test-Kilometern

Vor dem offiziellen Start liefen bereits rund 200 elektrische Lkw als Vorserienmodelle im Kundeneinsatz – laut MAN haben sie dabei rund zwei Millionen Kilometer im europäischen Alltag zurückgelegt. Nun geht es in die Serie: Die Fahrzeuge lassen sich mit drei bis sieben Batteriemodulen bestücken – für Reichweiten von bis zu 740 Kilometern. Die Energiespeicher stammen aus dem MAN-Werk in Nürnberg und erreichen bis zu 534 kWh Gesamtkapazität. Wer mehr will, kann ein optionales siebtes Modul ergänzen. Im Fokus stehen Anwendungen in der Automobillogistik: Der vollelektrische Ultra-Lowliner mit 950 mm Sattelhöhe eignet sich für Transporte mit drei Metern Innenladehöhe und ist bereits in Bayern und Wolfsburg im Einsatz.

Produziert wird auf derselben Linie wie die Dieselvarianten – ein flexibles Fertigungskonzept, das laut Unternehmen schneller auf Marktentwicklungen reagiert. Dafür wurden über 5.000 Beschäftigte in Hochvolttechnik geschult. Ein Lkw entsteht innerhalb von acht Stunden. 

Die Produktion läuft zunächst mit bis zu 100 Fahrzeugen pro Tag, langfristig will MAN den Anteil elektrischer Lkw weiter steigern. 

Investitionen an bayerischen Standorten

Rund eine Milliarde Euro steckt MAN in den Umbau seiner Werke – der Löwenanteil davon in Deutschland. Allein 400 Millionen fließen in Forschung und Entwicklung, weitere 250 Millionen in den Aufbau einer eigenen Batteriefertigung am Standort Nürnberg. Auch andere europäische Werke sollen bis Ende des Jahrzehnts auf Elektromobilität umgestellt werden.

Klimaziele im Blick – mit politischem Rückenwind

Mit der Serienfertigung elektrischer Lkw will MAN einen spürbaren Beitrag zur CO₂-Neutralität bis 2050 leisten. Rund 95 % der Emissionen entstehen während der Nutzung – hier setzt das Unternehmen mit seinem Antriebskonzept an. Schon 1.000 E-Lkw könnten laut Berechnungen jährlich bis zu 80.000 Tonnen CO₂ einsparen – vorausgesetzt, sie fahren mit Ökostrom. 

CEO Alexander Vlaskamp macht klar: Damit die Umstellung gelingt, braucht es passende politische Rahmenbedingungen – etwa beim Strompreis und beim Ausbau der Ladeinfrastruktur.

“Mit unseren hocheffizienten E-Lkw wird der lokal emissionsfreie Güterverkehr Realität. Das ist ein enorm wichtiger Schritt, um unser Ziel zu erreichen, bis 2050 CO2-neutral zu sein. […] Die Politik muss nun mit Blick auf den Ausbau der Infrastruktur und CO2-Bepreisung die Weichen richtig stellen, damit der Hochlauf in der E-Mobilität weiter Fahrt aufnimmt.”

Auch EU-Abgeordneter Manfred Weber sieht in dem Wandel ein Beispiel dafür, dass Klimaschutz und Wirtschaft kein Widerspruch sein müssen:

„Innovation und Technologie sind nicht nur der Schlüssel Europas zu wirtschaftlichem Erfolg und internationaler Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch entscheidend, um wirtschaftliche und klimapolitische Ziele miteinander in Einklang zu bringen. MAN macht es mit dem E-Truck vor und zeigt, wie ein emissionsärmerer Güterverkehr aussehen kann. Und wenn diese Innovation noch dazu aus Bayern kommt, macht mich das stolz.“


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