
Tesla verkauft zurückgeholte Leasingfahrzeuge statt geplanter Nutzung als Robotaxis
Zwischen 2019 und 2023 verfolgte Tesla in den USA eine ungewöhnliche Leasingpolitik: Kunden wurde untersagt, ihre Fahrzeuge am Ende der Laufzeit zu kaufen. Begründet wurde dies mit der Absicht, die Fahrzeuge künftig in einer eigenen Robotaxi-Flotte einzusetzen. CEO Elon Musk versprach 2019, dass bis 2020 über eine Million solcher autonomer Fahrzeuge auf den Straßen sein würden. Diese Flotte wurde jedoch nie realisiert.
Stattdessen verkaufte Tesla viele der zurückgenommenen Fahrzeuge weiter – oft mit zusätzlichen Software-Upgrades wie dem „Full Self-Driving“-Paket oder Leistungssteigerungen. Diese Maßnahmen erhöhten den Wiederverkaufswert erheblich. Laut Insidern war dies eine Strategie, um den Gewinn zu maximieren, indem Fahrzeuge mit höherem Preis an neue Käufer verkauft wurden, anstatt sie den ursprünglichen Leasingnehmern anzubieten.
Obwohl diese Praxis rechtlich zulässig war, wich sie von branchenüblichen Standards ab und führte bei vielen Kunden zu Unmut. Die Begründung, die Fahrzeuge für eine zukünftige Robotaxi-Flotte zu reservieren, erwies sich als irreführend. Erst im November 2023 änderte Tesla seine Politik und erlaubte neuen Leasingnehmern, ihre Fahrzeuge am Ende der Laufzeit zu kaufen.
Diese Entwicklung wirft Fragen zur Transparenz von Teslas Geschäftsstrategien auf und zeigt, wie das Unternehmen seine Kontrolle über den Fahrzeugvertrieb und Software-Upgrades nutzt, um zusätzliche Einnahmen zu generieren.