
TOP 15: Elektronikfertigung in Schweden – das Rückgrat der Industrie
Die größten EMS-Unternehmen (Electronics Manufacturing Services) in Schweden haben den heimischen Markt fest im Griff. Wer sich ihre Finanzberichte für das Jahr 2023 anschaut, bekommt ein klares Bild: Die Branche ist technisch auf hohem Niveau, regional konzentriert – und spielt eine zentrale Rolle im industriellen Gefüge des Landes.
Im Fokus dieses Überblicks stehen nur Werke innerhalb Schwedens und nur Umsätze, die dort erwirtschaftet wurden. Und warum gerade 2023? Ganz einfach: Viele Unternehmen haben ihre Zahlen für 2024 noch nicht vorgelegt.
Das unterschätzte Glied in der industriellen Kette
Die Elektronikfertigung läuft meist unter dem Radar. Dabei ist sie für Branchen wie Medizintechnik, Umwelttechnologie, Verteidigung, Autoindustrie oder Telekommunikation unverzichtbar. Ein Blick auf die 15 größten EMS-Anbieter zeigt: 26 Werke bilden das Fundament der Elektronikproduktion in Schweden.
Ganz vorn liegt das Unternehmen Note – mit vier Produktionsstätten im Land und fast 2,37 Milliarden SEK Umsatz (rund 218 Millionen EUR) im Jahr 2023. Dahinter folgen bekannte Namen wie Scanfil, Hanza, GPV Sweden und Kitron. Alle sind nicht nur in Schweden, sondern auch international aktiv – und bedienen Kunden vom Weltkonzern bis zum Industrie-Mittelstand.
Regionale Cluster – der Norden hinkt hinterher
Mehr als die Hälfte dieser 26 Werke steht im Süden Schwedens, vor allem in Västra Götaland, Skåne und Östergötland. Neun Produktionsstätten liegen in Svealand, nur vier in Norrland.
Das hat Tradition: In den Branchen Fahrzeugbau, Telekommunikation, Forstwirtschaft, Lebensmittel, Energie, Life Sciences, IT und Hightech spielt Schweden ganz vorne mit. Kein Wunder also, dass sich auch EMS-Unternehmen entsprechend positionieren. Viele bedienen Segmente wie Automotive, MedTech, GreenTech, Kommunikation, Industrieautomatisierung, Sicherheit & Verteidigung sowie Elektrifizierung.
Was alle Anbieter verbindet: Sie arbeiten eng mit der schwedischen Industrie zusammen. Masse ist hier nicht entscheidend – gefragt sind präzise Lösungen für technisch komplexe, oft streng regulierte und sicherheitskritische Anwendungen.
Im europäischen Vergleich vorne mit dabei
Laut dem auf die EMS-Branche spezialisierten Marktforschungsinstitut in4ma gibt es in ganz Europa rund 2.250 EMS-Anbieter. In Schweden sind es 74 – mehr als in jedem anderen nordischen Land. Dabei zählt jede rechtlich eigenständige Firma als einzelner Eintrag.
Wer bei der Evertiq Expo in Göteborg war, hat es live gehört: Die Branche wächst rasant. in4ma präsentierte dort beeindruckende Zahlen. 2013 lag der Umsatz der schwedischen EMS-Branche noch bei 799 Millionen EUR. Zehn Jahre später waren es 1,319 Milliarden EUR – ein Zuwachs von 65 Prozent.
Damit hielt Schweden 2023 rund 2,3 Prozent des gesamten europäischen EMS-Markts – und gleichzeitig über 40 Prozent in den nordischen Ländern.
Auffällig: Der Markt ist extrem konzentriert. Die zehn größten Unternehmen erwirtschafteten laut in4ma im Jahr 2023 gemeinsam 82,5 % des Gesamtumsatzes. Schaut man auf die Top 20, steigt der Anteil auf 90,8 Prozent. Für den Rest bleibt also nur ein sehr kleines Stück vom Kuchen.
Die größten EMS-Unternehmen in Schweden – Top-15-Ranking
Rang | Unternehmen | Elektronikwerke |
---|---|---|
1 | Note | Herrljunga, Norrtälje, Lund, Torsby |
2 | Scanfil | Malmö, Åtvidaberg |
3 | Hanza | Årjäng (sowie Ronneby und Stockholm über Orbit One) |
4 | GPV Sweden | Västerås |
5 | Kitron | Jönköping |
6 | Inission | Munkfors, Stockholm, Malmö, Borås |
7 | Sanmina SCI | Örnsköldsvik |
8 | Rimaster | Rimforsa |
9 | LEAB | Lövånger, Uppsala, Fagersta |
10 | HPTronic | Ljungby |
11 | DeltaNordic Sweden | Örnsköldsvik (und seit Dezember 2023 auch in Kungsängen) |
12 | Norautron | Vänersborg |
13 | Techsam | Robertsfors |
14 | Propoint | Kungsbacka |
15 | Frontside | Mölnlycke |
Quelle: Geschäftsberichte bei allabolag.se
Evertiq stellte das Ranking der führenden EMS-Anbieter Schwedens am 15. Mai live auf der Bühne der Evertiq Expo in Malmö vor – und machte sichtbar, wie sich die Branche im Land gerade aufstellt.