
iPhones made in USA bleiben wohl Trumps Traum
Die Trump-Regierung übt Druck auf Apple aus, die Herstellung von iPhones in die USA zu verlagern. Aber Apple sieht dazu offenbar noch keine Gründe - trotz der hohen Zölle gegen China.
Apples iPhones - produziert in den USA. Das ist die Vorstellung von US-Präsident Trump. Doch dies sei ein unwahrscheinliches Szenario, selbst bei den schwindelerregenden Zöllen auf Produkte aus China, orakelt die Nachrichtenagentur AFP. Gegen eine Verlegung der Produktion in die USA spreche aus Sicht von Apple unter anderem eine komplexe Lieferkette, die das Unternehmen seit den 1990er-Jahren in China aufgebaut hat. Der Bau neuer Fabriken in den USA würde mehrere Jahre dauern und Milliarden von Dollar kosten. Zudem wäre Apple dann mit einem wirtschaftlichen Umfeld konfrontiert, das den Preis eines iPhones verdreifachen und den Absatz des Spitzenprodukts torpedieren könnte.
Für Apple könnte es aber nun zumindest an der Zollfront eine Verschnaufpause geben. Die Trump-Regierung hat bekannt gegeben, dass sie Elektronikartikel wie Smartphones und Laptops von wechselseitigen Zöllen ausnehme. Die Sonderreglung solle auch bei Festplatten, Flachbildschirmen und einigen Chips greifen, teilte die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde CBP mit. Gleiches gelte zudem für Maschinen zur Herstellung von Halbleitern. Dies würde bedeuten, dass die Produkte nicht den Zöllen von insgesamt 145 Prozent auf Einfuhren aus der Volksrepublik unterliegen würden, schreibt AFP weiter.
Nach Experteneinschätzungen würde der aktuelle Preis eines iPhones von 1.000 Dollar bei einer Verlagerung der Produktion in die USA auf mehr als 3.000 Dollar steigen. Das Zoll-Thema aber könnte am 1. Mai bei Apple aufkommen, wenn CEO Tim Cook bei einer vierteljährlichen Telefonkonferenz zu den Finanzergebnissen und zur Strategie von Apple Fragen von Analysten beantworten wird. Wenn die Zölle in Kraft bleiben, sei eine Preiserhöhung bei iPhones zu erwarten, so Experten. Die Frage sei, ab welchem Zeitpunkt Apple einen Teil der Belastung auf die Verbraucherinnen und Verbraucher abwälzen werde.