
Autozulieferer ZF mit Milliardenverlust
Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen hat wegen der Kosten für den Umbau des Unternehmens im vergangenen Jahr einen hohen Nettoverlust geschrieben. Unter dem Strich belief sich das Minus 2024 auf rund eine Milliarde Euro. Das hat ZF jetzt mitgeteilt.
Grund dafür seien vor allem rund 600 Millionen Euro an Rückstellungen für Restrukturierungskosten, also in erster Linie für Personalabbau. Auch Zinszahlungen für die auf 10,5 Milliarden Euro gestiegenen Schulden würden belasten, heißt es bei Reuters.
„Das Jahr 2024 hat deutlich gemacht, unter welch enormem Druck unsere Branche und damit auch unser Unternehmen steht. Wir begegnen diesen Herausforderungen mit einem klaren strategischen Maßnahmenplan. Dessen Ziel ist, ZF zu entschulden und zu einem agileren und profitableren Technologieführer zu entwickeln. Dieser Weg, den wir bereits vor zwei Jahren eingeschlagen haben, kostet uns viel Kraft. Wir werden ihn dennoch mutig und konsequent fortsetzen, denn wir sehen, dass sich erste Erfolge einstellen“, so der ZF-Vorstandsvorsitzende Dr. Holger Klein bei der Bilanzvorlage.
In diesem Sinne habe ZF seine Strategie „Stärken stärken – Potenziale entfalten“ zur Optimierung des Portfolios weiter umgesetzt. Das eröffne neue Handlungsspielräume.
„Wir investieren weiter gezielt in Kernbereiche wie die Fahrwerk-, Nutzfahrzeug- und Industrietechnik sowie unser Aftermarket-Geschäft, die bereits zu den Top 3 ihrer jeweiligen Segmente zählen. In den Bereichen E-Mobilität sowie Elektronik und Fahrerassistenzsysteme streben wir Partnerschaften an, um diese Bereiche für die Zukunft zu stärken und Wachstumspotenziale freizusetzen. Dadurch wollen wir diese Divisionen noch stärker an Kunden und Märkten ausrichten und ein Ökosystem für die Mobilität der Zukunft schaffen, das uns beweglicher und in Summe stärker macht“, ergänzt Dr. Holger Klein.
Im Geschäftsjahr 2024 erreichte ZF einen Konzernumsatz von 41,4 (2023: 46,6) Milliarden Euro. Der nominelle Rückgang von rund elf Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert ist durch die Entkonsolidierung der Produktlinie Achssystemmontage und deren Überführung in das Joint Venture ZF Foxconn Chassis Modules zum 30. April 2024 beeinflusst, was einem Einmaleffekt von 2,6 Milliarden Euro entspricht.
Das bereinigte EBIT des ZF-Konzerns lag bei 1.504 (2023: 2.367) Millionen Euro, was einer bereinigten EBIT-Marge von 3,6 (2023: 5,1) Prozent entspricht. Der um M&A-Aktivitäten bereinigte Free Cashflow betrug 305 (2023: 1.382) Millionen Euro. Vor allem hohe Rückstellungen für Restrukturierungskosten in Höhe von rund 600 Millionen Euro führten zu einem Nettoergebnis von minus 1.020 Millionen Euro.