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Elektronikproduktion |

Im Gespräch mit dem Geschäftsführer der ROB Cemtrex Automotive GmbH

Aus der Periscope GmbH wurde im Juni durch die Übernahme von Cemtrex die ROB Cemtrex Automotive GmbH. Evertiq hat mit dem neuen Geschäftsführer Frank Bittighofer gesprochen.

Herr Bittighofer, Sie sind nun der neue Geschäftsführer der ROB Cemtrex Automotive GmbH. Das Unternehmen in Paderborn hat bereits eine lange Geschichte hinter sich: Siemens, Fujitsu, Flextronics und Periscope. Was wollen Sie nun anders machen als Ihre Vorgänger?
 Wir werden das Unternehmen in eine mittelständische Organisation überführen, weg von den ehemaligen Konzernstrukturen, um damit attraktiver für den Markt zu werden. In einigen Bereichen wurde dies bereits mit Periscope erreicht. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, war es notwendig bereits in der Investitionsphase entscheidende organisatorische Veränderungen durchzuführen. Hierarchien wurden abgebaut und Aufgabengebiete zusammengelegt. Dadurch sollen insgesamt die Entscheidungswege verkürzt werden. Essenziell für die Nachhaltigkeit des Unternehmens war es, die Fertigungskapazitäten der Nachfrage anzupassen. Das haben wir gemacht, obgleich es einen drastischen Einschnitt im Personalbereich bedeutete – wir konnten nur 140 Mitarbeiter in die neue Gesellschaft übernehmen. Mit diesen notwendigen Veränderungen haben wir den ersten Schritt gemacht, um für die Elektronikfertigung am Standort Paderborn eine stabile Zukunft aufzubauen. Wir werden Paderborn sukzessive weiter in die ROB Gruppe integrieren und die Vernetzung der Standorte untereinander verbessern. Paderborn steht nicht allein dar und ist nun ein selbstständiger Teil einer starken Gemeinschaft. Diese wollen wir in Zukunft noch weiter stärken. 
Welche Chancen ergeben sich für ihr Unternehmen durch die Übernahme der Periscope GmbH?
 Der Standort Paderborn ist ein wertvoller, strategischer Zugewinn für die ROB Gruppe. Die Prozesse das Qualitätsmanagement am Standort Paderborn sind bereits seit Jahren konsequent auf die Anforderungen von Automotive-Kunden ausgerichtet, weshalb wir viele Kunden aus diesem Bereich haben. Nicht zuletzt hat uns das unbeschreibliche Knowhow der Mitarbeiter überzeugt, dass die Übernahme der Periscope GmbH nur Vorteile für uns birgt. Die Ansprüche an EMS-Dienstleister im Automotive-Sektor sind besonders hoch und können daher längst nicht von jeder Elektronikfertigung erfüllt werden. Mit der Ausrichtung auf Automotive möchten wir deshalb ein Zeichen zu unserer Qualifizierung und unseren Fähigkeiten setzen, die alle geforderten Ansprüche erfüllen. Angefangen bei einem durchgängigen ESD-Schutz mit ESD-Checkgates, umfassender Traceability, Spitzenprozesstechnologien für anspruchsvolle Produkte mit hohen Variationen, beginnend bei der Bestückung von Flachbaugruppen bis hin zur Geräte- und Systemfertigung mit hoher Fertigungstiefe – alles komplett unter Automotive-Bedingungen. Davon profitieren selbstverständlich auch die Kunden aus allen anderen Branchen. Aufgrund dieser Qualifikation konnten wir in den letzten Monaten Neukunden aus dem Automotive-Sektor gewinnen, was direkt nach einem Firmenübergang schon eine Besonderheit ist. 
Wie stehen Sie zu dem Standort Paderborn? In meinen Augen ist der Standort Paderborn ein ausgezeichneter Produktionsort, der hervorragend in die ROB Gruppe passt. Mit Paderborn haben wir eine hochtechnologische Elektronikfertigung mit qualifizierten, höchst engagierten Mitarbeitern gewonnen. Die Stadt und das nähere Umfeld bieten ausgezeichnete Bedingungen für uns. Zum einen ist Paderborn logistisch gut eingebunden – die Autobahn und der Hauptbahnhof sind nur wenige Minuten entfernt und bis zum nächsten Flughafen sind es keine 20km. Zum anderen ist der Raum Ostwestfalen-Lippe mit seinen wachstumsstarken Unternehmen in unseren Zielmärkten auch strategisch ein sinnvoller Standort. Wie sieht die Strategie der ROB Cemtrex Automotive GmbH in Zukunft aus?
 Wir werden den EMS DL Bereich unter dem Dach der Cemtrex Inc. sukzessive weiter ausbauen. Dies bedeutet nicht nur organisches Wachstum an einem Standort, sondern ggf. noch weitere Ergänzungen durch Unternehmenszukäufe weltweit. Das Ziel ist die ROB Cemtrex Gruppe binnen der nächsten 3 Jahre unter die TOP 10 EMS-Dienstleister in Europa zu platzieren und zugleich unseren Kunden einen globalen Footprint zur Verfügung zu stellen. Haben Sie bereits Mitarbeiter entlassen müssen, bzw. müssen Sie Stellen in der nahen Zukunft streichen? Ja, es mussten Mitarbeiter entlassen werden. Das Unternehmen war in der gegebenen Form nicht mehr wettbewerbsfähig. Bereits in der Investitionsphase haben wir die Situation offen mit den verantwortlichen Mitarbeitern und den Kunden kommuniziert. Für die Nachhaltigkeit des Unternehmens konnten wir nur 140 Mitarbeiter übernehmen. Basierend auf unserer aktuellen Umsatzplanung für das kommende Geschäftsjahr sind keine weiteren Personalanpassungen zu erwarten. 
Haben Sie bereits Investitionen geplant?
 In erster Linie stehen Investitionen in eine Gruppenübergreifende Qualitätsmanagement-Software an. Diese Maßnahmen sollen auch die eben angesprochenen Vernetzungen unserer Standorte verbessern. Die existierenden Produktionsanlagen in Paderborn entsprechen in allen Bereichen dem höchsten Stand der Technik, deshalb sind im technischen Bereich aktuell keine Investitionen geplant. Kunden oder Produkt bedingt, sind jederzeit Investitionen zur Einführung neuer Technologien und Prozesse möglich. 
Haben Sie ein Ziel für das Jahr 2016? Als erstes und oberstes Ziel gilt es, die bestehenden Kunden zufriedenzustellen. Aktuell werden wir den Fokus auf die bessere Vernetzung der Standorte untereinander legen. Die Paderborner Elektronikfertigung steht nun nicht mehr allein dar, sondern ist Teil einer starken Gemeinschaft. In Zusammenarbeit mit Neulingen und Sibiu (Rumänien) wird Paderborn in den Themen Elektronikentwicklung und Kabelkonfektionierung wesentlich gestärkt. Die ROB Cemtrex Gruppe ist ein Team! Von der Stärke dieser Marke profitieren Mitarbeiter und Kunden gleichermaßen!

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