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Analysen |

Ernüchternde Konjunkturentwicklung im ostdeutschen Maschinenbau

Der ostdeutsche Maschinen- und Anlagenbau blickt auf ein durchwachsenes Jahresende 2015.

Nach einer hoffnungsvollen Entwicklung im Herbst enttäuschten wichtige Indikatoren wie Kapazitätsauslastung und Auftragsbestand. Ihre kurzfristigen Geschäftsaussichten beurteilten die Unternehmen dennoch überwiegend als gut. Das ergab die Konjunkturumfrage für das vierte Quartal 2015 unter den 350 Mitgliedern des VDMA-Landesverbandes Ost in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. "Circa drei Viertel der Unternehmen bewerteten ihre Geschäftslage als sehr gut oder gut. Das sind 9 Prozent weniger als im dritten Quartal 2015", sagt Reinhard Pätz, Geschäftsführer des VDMA Ost. "Die Auftragseingangsstatistik der vergangenen Monate schien vielversprechend. Die aktuelle Entwicklung überrascht uns daher ein wenig", räumt Pätz ein. Darüber hinaus beobachte der Verband wieder eine verstärkte Differenzierung innerhalb der Branche. So scheinen in einigen Unternehmen die globalen Belastungen und Unsicherheiten ihre Spuren zu hinterlassen, andere Betriebe hingegen schauten auf einen zufriedenstellenden Verlauf. Als die häufigsten Probleme nannten die VDMA-Mitglieder einen rückläufigen und stark schwankenden Auftragseingang, massive Umsatzeinbrüche in wichtigen Märkten wie Russland, eine zurückhaltende Investitionsbereitschaft der Kunden sowie Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Neukunden. "Gerade in den Krisenherden muss eine politische Lösung gefunden werden", fordert Pätz. Es sei wichtig, die Märkte zu beruhigen und das Vertrauen in die Märkte wiederherzustellen. Kapazitätsauslastung und Auftragsbestand gesunken Die durchschnittliche Auslastung der vorhandenen Produktionskapazitäten lag zum Jahresende bei reichlich 84 Prozent und damit 5 Prozent niedriger als im vorangegangenen Quartal. 73 von 100 Firmen erreichten eine Kapazitätsauslastung zwischen 80 und 100 Prozent. Gleichzeitig erhöhte sich merklich die Zahl der Betriebe mit einer Auslastung unter 75 Prozent. Der aktuelle Auftragsbestand der Unternehmen reicht im Durchschnitt für 3,9 Produktionsmonate. Die meisten Betriebe – 42 von 100 – wiesen dabei ein Auftragspolster von ein und zwei Monaten auf. Bundesweit liegt die durchschnittliche Reichweite bei fast sechs Monaten. Eine breite Streuung zwischen den Unternehmen zeigte sich bei der Entwicklung des Auftragsbestandes. Knapp 22 Prozent der Maschinenbauer registrierten einen besseren Auftragsbestand im Vergleich zu den vorangegangenen drei Monaten. Das sagten etwa 4 Prozent mehr als bisher. Gleichzeitig erhöhte sich allerdings auch die Anzahl der Firmen mit weniger Aufträgen (plus 12 Prozent). Die insgesamt ernüchternde Konjunkturentwicklung wirkte sich zudem auf die Umsatzrendite, den prozentualen Anteil des Gewinns am Umsatz eines Unternehmens, aus. 80 von 100 Unternehmen bewegten sich zum Jahresende in der Gewinnzone, im dritten Quartal 2015 waren es 83 von 100 Unternehmen. Ostdeutsche Maschinenbauer in guter Stimmung Ungeachtet der mäßigen Entwicklung vieler Indikatoren sind die Geschäftserwartungen des ostdeutschen Maschinenbaus weiterhin positiv. Nach wie vor 86 Prozent gehen im ersten Quartal 2016 von einer unveränderten oder besseren Lage aus. Im Vergleich zum Herbst 2015 stieg dabei der Anteil der Unternehmen, die bessere Geschäfte erwarten, um fast 6 auf 24 Prozent. Auch die nachhaltige Personalpolitik setzt sich fort. "Es fehlen derzeit flächendeckend die positiven Impulse. So bewegen sich die Unternehmen zwischen Hoffen und Bangen, zwischen Vollauslastung und Kurzarbeit", fasst Pätz zusammen. Man warte weiter auf einen nachhaltigen Aufschwung. Anlass für übertriebenen Pessimismus sei das jedoch nicht. Wenn auch verhalten, expandiere die Weltwirtschaft und biete damit Absatzchancen.

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2024.04.15 11:45 V22.4.27-2
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