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© bernardo varela dreamstime.com
Elektronikproduktion |

Über 2 Prozent Wirtschaftswachstum im Jahr 2014

In ihrem neuesten Konjunkturszenario prognostizieren die Experten von Roland Berger Strategy Consultants der deutschen Wirtschaft für 2014 eine Trendwende und ein Wachstum von mindestens 2 Prozent.

Damit steigert Deutschland sein Bruttoinlandsprodukt doppelt so stark wie die Eurozone und kann wieder an sein Potenzialwachstum anschließen, das die Autoren bereits in ihrer letzten Konjunkturanalyse mit 2% veranschlagt hatten. Ihren Optimismus stützen die Autoren des Konjunkturszenarios vor allem auf vier Argumente: Erstens nehme die deutsche Wirtschaft viel Schwung aus dem vergangenen Jahr mit. Nach dem enttäuschenden Start in 2013 seien die Exporte und Konsumausgaben wieder deutlich angestiegen und auch der Trend bei Auftragseingängen, Industrieproduktion und der Einkommensentwicklung gehe weiter nach oben. Zweitens sei es der deutschen Wirtschaft in den Jahren nach 2008 als Reaktion auf das anhaltend schwache Wachstum in Europa gelungen, die Exporte ins außereuropäische Ausland überproportional zu steigern. "Ziehen die Wachstumsraten in diesen Ländern jetzt wieder an, wird sich die tiefe lokale Verankerung, die viele deutsche Unternehmen international erreicht haben, auszahlen", heißt es in dem Konjunkturszenario. Als dritten Grund für Deutschlands Stärke nennt Autor und Berger-CEO Prof. Dr. Burkhard Schwenker das besondere Geschäftsmodell der deutschen Wirtschaft: "Wir haben einen einzigartigen Mix aus großen Konzernen und leistungsfähigen mittelständischen Unternehmen, die global ausgerichtet sind und Industrie und hochwertige Dienstleistungen optimal kombinieren." Dieses stark exportorientierte Geschäftsmodell werde viertens zunehmend durch Binnenimpulse ergänzt, was die innere Stärke der deutschen Wirtschaft zusätzlich stütze. Insgesamt stehen die Zeichen auf Aufschwung Neben diesen vier Gründen erwarten die Autoren positive Signale bei wichtigen Einflussgrößen wie Inflation, Eurokurs, Ölpreis und andere Rohstoffe sowie die Politik der Notenbanken und den Welthandel. "All dies zusammengenommen - die innere Stärke unserer Wirtschaft, die weitere Aktivierung unseres Binnenmarktes, positive Impulse aus den Exportmärkten und insgesamt gute Rahmenbedingungen - führt aus unserer Sicht dazu, dass die deutsche Wirtschaft 2014 ein kräftiges Wachstum von mindestens 2% erreichen kann", sagt Schwenker und wagt einen Blick zurück: "In den vergangenen fünf Jahren haben etwa drei Viertel aller Prognosen das deutsche Wachstumspotenzial systematisch unterschätzt. Wir glauben, dass dies auch daran liegt, dass die ökonometrischen Modelle der Wirtschaftsforschungsinstitute die fundamentalen Stärken Deutschlands nur unzureichend berücksichtigen und damit systematisch zu pessimistisch prognostizieren." Der langfristige Erfolg der deutschen Wirtschaft, ist Schwenker überzeugt, gründet sich auf vier fundamentale Stärken: "Erstens unsere industrielle Kompetenz, weil ein guter Mix aus großen Konzernen und mittelständischen Unternehmen, die mit einem intelligenten Querschnitt aus Maschinenbau, Anlagenbau, Elektrotechnik und hochwertigen technischen Dienstleistungen weltweit erfolgreich sind, nachhaltiges Wachstum schafft. Zweitens unsere Systemkopf-Kompetenz, weil die intelligente Differenzierung und die Ansiedlung wettbewerbsfähiger Funktionen wie F&E, Fertigungssteuerung, Marketing, Branding und hochwertige Produktion in der Heimat unternehmerischen Erfolg bringen und hochwertige Arbeitsplätze sichern." "Drittens unsere Expertise im Umgang mit Knappheit, weil die Megatrends Demografie, Klimawandel und Ressourcenknappheit dieses Wissen notwendig und global vermarktbar machen und somit neue Wachstumschancen eröffnen. Und schließlich viertens unsere intelligenten Köpfe, weil gut ausgebildete Arbeitnehmer auf der einen und exzellente Manager auf der anderen Seite - die 'europäisch' führen und dabei immer häufiger auch in Szenarien denken - Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltigen unternehmerischen Erfolg schaffen." Über die Risiken in 2014 Die Berger-Experten untersuchen in ihrer Studie insgesamt 18 Risikofaktoren, die das deutsche Wachstumstempo im kommenden Jahr unter die 2%-Marke drücken könnten. Bremsen würde vor allem, wenn Deutschlands Exportmärkte weniger stark wachsen als prognostiziert. "Ein Prozentpunkt weniger Wachstum in der EU, in China oder in den USA hätte Wachstumseinbußen von jeweils 0,2 Prozentpunkten zur Folge. Den gleichen Effekt würden wir sehen, wenn Russland, Brasilien, Indien oder Japan um zwei Prozentpunkte unter dem prognostizierten Wachstum blieben." Risiken sehen die Autoren außerdem bei dem politischen Projekt der Energiewende, die nicht nur kurzfristig enorme Investitionen und politische Rückendeckung dafür erfordert, sondern auch stark steigende Energiepreise mit sich bringt, wenn sie misslingt. Zu den aktuell sehr günstigen Rahmenbedingungen gehört neben der Stabilität bei Rohstoffen und Währungen vor allem auch das billige Geld als Folge der expansiven Geldpolitik der Zentralbanken. Schwenker: "Wir können nicht ausschließen, dass Geld in 2014 wieder spürbar teurer wird und wissen nicht, ob die Märkte auch noch so behutsame geldpolitische Richtungsänderungen akzeptieren werden. Die Fed, EZB und die anderen Zentralbanken haben eine schwierige Aufgabe vor sich." Weniger Sorgen bereiten den Berger-Experten dagegen die jüngsten Kursverluste an den internationalen Aktienmärkten: "Volatilitäten wie die der vergangenen Tage beruhen eher auf technischen Reaktionen der Finanzmärkte und haben wenig Auswirkungen auf die Realwirtschaft. Zudem haben wir sie in unserem Szenario berücksichtigt. Wir erwarten, dass die wichtigsten Börsenindizes im Jahresverlauf 2014 weiter zulegen werden." Der neue Roland Berger-Unsicherheitsindikator Die Experten der Roland Berger School of Strategy and Economics haben einen neuen Indikator entwickelt, der monatlich den Grad der Unsicherheit über die weitere konjunkturelle Entwicklung misst. Der Roland Berger Uncertainty Indicator soll Entscheidern in der Wirtschaft Hilfestellung geben. Denn sie müssen planen - und das ist umso schwieriger, je größer die Unsicherheit bezüglich der künftigen konjunkturellen Entwicklung ist. Der Indikator hilft dabei, Prognosen zu bewerten. Je geringer die Unsicherheit, desto höher ist die prognostische Validität. Außerdem nutzen die Berger-Experten die Analyse der Unsicherheitsfaktoren bei der Erstellung ihrer eigenen Konjunkturszenarien. Der Roland Berger Uncertainty Indicator besteht aus vier Teilindices, die sich wiederum aus einer Reihe unterschiedlicher Indikatoren zusammensetzen. Analysiert werden unter anderem der Spread und die Volatilität aktueller Konjunkturvorhersagen. Außerdem misst der Index, ob sich klassische Stimmungsindikatoren (ifo-Geschäftsklima, ZEW-Konjunkturerwartungen, Gfk-Konsumklima, DAX) und realwirtschaftliche Indikatoren (Exporte, saisonbereinigte Erwerbstätigenzahl, saisonbereinigte Produktion des verarbeitenden Gewerbes, Kreditvergabe) gleichgerichtet entwickeln oder wie groß die Unsicherheit über ihre weitere Entwicklungsrichtung ist. Aktuell messen die Roland Berger-Experten auf ihrer Skala von 0 bis 8 einen Indexwert von 2,0, was eine eher geringe Unsicherheit über die weitere Entwicklung der deutschen Konjunktur ausdrückt.

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2024.04.26 09:38 V22.4.33-1
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