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© bernardo varela dreamstime.com
Analysen |

EMS-Analyse - 10 globale Trends und Implikationen für OEMs

Der zweite Artikel in dieser Reihe beschreibt die 10 globalen Trends die OEMs berücksichtigen müssen, wenn sie eine weltumspannende Supply-Lösung aufbauen wollen.


1. EMS / ODM Preise laufen zusammen. Für ein OEM-Unternehmen brachte das Modell mit einem Original Design Manufacturer (ODM) - historisch gesehen - einen Kosten-Nutzen gegenüber dem mit einem EMS Partner. ODMs boten ein 'Off-The-Shelf' Design und weniger Nebenleistungen. OEMs gewannen dadurch einen Vorteil beim Time-to-Market, aber verloren beim Wettbewerbsvorteil Innovation. Allerdings ist der Kostenvorteil für OEMs, die diesen Ansatz verwenden, nun verschwindend gering. Die Kosten der ODMs wurden durch die Erwartungen der OEMs in den letzten Jahren (insbesondere aus der Supply-Chain und SG&A-Perspektive) nach oben getrieben. FOLGEN: Wenn Sie auf das ODM-Modell setzen, sollten Sie aktiv andere Optionen erkunden. 2. Regionalisierung gewinnt an Dynamik. Was als Rinnsal begann ist ein Strom geworden. Es ist noch kein reißenden Fluss, aber wesentlich mehr als ein Rinnsal und die Entwicklung gewinnt an Dynamik. Mit steigenden Transport- und globalen Lohnkosten, kombiniert mit zunehmenden Risiken, beginnen die mittelständischen OEMs zu verstehen, dass eine Supply-Chain rund um den Erdball nicht kosteneffektiv ist. FOLGEN: Viele OEMs setzen auf eine Supply-Lösung, bei der man in der Region für die Region baut. 3. Globale Kapazitätsauslastung steigt Während Outsourcing in seinen Anfängen eine Möglichkeit für OEMs darstellte die festen Kosten (z. B. Anlage Ausrüstung, Gebäude, etc.) auf eine variable Basis zustellen, bedeutet die erhöhte EMS-Kapazität nun, das OEMs sich auf die Sicherung von kontinuierlichen Kostensenkungen konzentrieren. Heute ist die Produktion von Hardware zu einem Allerweltsprodukt geworden und OEMs vertrauen auf kontinuierliche Kostensenkungen bei der Herstellung um wettbewerbsfähig zu bleiben. EMS-Unternehmen konnten in den letzten Jahren die kontinuierlichen Kostensenkungen freizügig geben; die Fabriken (einschließlich über hundert OEM Veräußerungen) war nicht voll ausgelastet. Aber die Realität verändert sich. Kurz gesagt, die vielleicht größte Gefahr für OEMs ist die Tatsache, dass die verfügbare globale Kapazität fast vollständig ausgelastet ist und die Preise ihren Sinkflug nicht weiter fortsetzen werden. Unsere Daten zeigen eine signifikante Verkleinerung von EMS-Kapazität und wir prognostiziert, dass, wenn zusätzliche Kapazität nicht in den nächsten zwei bis drei Jahren 'online' geht, die Nachfrage das Angebot übersteigen wird. FOLGEN: Während die Gesamtkapazität sich nicht ändern wird, könnten große Teile der verfügbaren Kapazität offline gehen (aufgrund veränderter Geschäftsmodelle und anderer Trends). Wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, müssen die Preise für EMS-Dienstleistungen steigen. 4. Lohnkosten in China steigen weit schneller als vorhergesagt. Unsere Daten zeigen; es gibt in China keinen endlosen Strom an billigen Arbeitskräften für die Elektronikproduktion, trotz der riesigen Bevölkerung. Druck von Menschenrechtsorganisationen, Erwartungen der aufstrebenden Mittelschicht und staatlicher Regulierung zur Vermeidung von sozialen Unruhen tragen zum raschen Lohnanstieg bei. CBA Prognosen zeigen, dass die Lohnkosten mindestens für die nächsten zwei bis drei Jahre weiter steigen werden. FOLGEN: Bedeutet dies, dass OEMs ihre Aktivitäten in China sofort beenden sollten? Wahrscheinlich nicht, aber eine durchdachte Alternativlösung, die vollständig deckungsgleich mit den near- und longterm Bedürfnissen eines OEM ist, sollte bereits in der Entwicklungsphase sein. 5. Langsameres Wachstum des Elektronik-Outsourcing Die EMS Vermittlungsrate (EMS Penetration rate) ist der Anteil des Elektronik TAM (total available market), der den Sprung zum Outsourcing an einen externen Produktionspartner vorgenommen hat. Sie ist die Richtlinie, an der die Industrie (historisch gesehen) ihre Wachstumsprognosen ausgerichtet hat. CBA Auswertungen zeigen, dass sich die Wachstumsrate der EMS-Industrie verlangsamt. FOLGEN: Endlich begreift die Industrie, das 'One-Size-Fits-All' beim Outsourcing nicht funktioniert. Die berauschenden Tage mit zweistelligem Jahreswachstum hat die Branche hinter sich gelassen. 6. Das Risiko in der Supply Chain hat einen Höchststand erreicht Die Risiken bei der Herstellung von Elektronik steigen. Kaum jemand würde sich gegen diese Aussage stellen. Doch Viele würden argumentieren, dass diese Risiken (geopolitische Instabilität, Turbulenzen im Finanzsystem, aber auch Naturkatastrophen) außerhalb der Kontrolle der meisten strategischen Planer liegen; also warum soll man sich darum kümmern? Zum Glück verstehen die meisten Front-Line-Manager, dass selbst in den besten Zeiten Outsourcing eine grundsätzlich riskante Angelegenheit ist. Sie sollte am besten mit sorgfältiger Planung gesteuert und sorgfältig ausgeführt werden. Leider erreicht diese Einsicht selten die C-Liga des Management. FOLGEN: Viele OEMs überdenken ihre gesamte Supply-Lösung. Risiken sollen vermindert und dadurch die 'wahren' Kosten verringert werden. Die Frage bleibt, ob diese Erkenntnisse auch rechtzeitig von der Geschäftsführung erkannt und akzeptiert werden? 7. Der Nachfrage Zyklus hat sich verkürzt Die meisten OEMs wissen einfach nicht, was sie brauchen bis etwas verkauft ist. Dann aber brauchen sie es von den Herstellern in den nächsten Tagen (und nicht Wochen). Die Situation wird noch komplizierter, da die Meisten sich weigern ein Fertigwarenlager zu unterhalten oder In-House Fertigungskapazitäten (parallel zum Outsourcing) zu betreiben. Das wiederum würde die Reaktionszeiten dramatisch verbessern. Für ein paar Jahre sah es so aus, also ob 'Lean Manufacturing' die Antwort darauf sein würde. Aber die westliche Industrie konnte sich einfach nicht dazu bringen dieses Konzept - mit all seinen vielen operativen Disziplinen - vollständig zu implementieren. Was übrig geblieben ist, ist ein dysfunktionales System, in dem OEMs sich weigern feste Zusagen zu machen, in dem Prognosen bedeutungslos sind, in dem die Outsourcing-Branche Angst hat und Alles erst in der letzt-möglichen Minute bestellt und die nachgeschaltete Lieferkette routinemäßig Alles als nicht stornierbar / vom Umtausch ausgeschlossen markiert. FOLGEN: Die Erwartung ist, das - wie auch in der virtuellen Welt - eine fast unbegrenzte Auswahl an physischen Produkten sofort verfügbar ist. Dieser Trend ist kaum rückgängig zu machen. 8. Weniger Ressourcen bei den OEMs Die sogenannte 'Outsourcing Dividende' ist dabei zu vertrocknen. Top-Level Führungskräfte bei den OEM-Unternehmen haben nun damit begonnen jedes nur erdenkliche Element im eigenen Unternehmen auszuquetschen - um die Gewinne zu schützen. Abgesehen von der allgemeinen Kostenreduzierung bei Reisen, internen Support-Aktivitäten und sonstige Kosten, haben wir einen noch beunruhigenderen Trend bemerkt: die eigentlichen 'Outsourcer' werden eliminiert. Dies sind die Führungskräfte und Supply Chain Spezialisten, welche den Herstellungsprozess gut genug verstehen, um eine komplexe Cross-Enterprise Supply Lösung zu verwalten. FOLGEN: Es gibt viel zu wenige Menschen in den meisten OEM Organisationen die über 'Stammeswissen' zum Herstellungsprozess verfügen. Es ist fast niemand mehr da, der die tatsächlichen Risiken und Kosten versteht, oder den Wert zu schätzen weiss. 9. EMS versuchen, ihre Einnahmequellen zu diversifizieren Die EMS-Industrie hat sich aktiv um den Ausbau ihrer Dienstleistungen bemüht, um Serviceleistungen im gesamten Produktlebenszyklus zu bieten; ein Mittel zur Diversifizierung der Einnahmequellen und der Verbesserung der Marge. Trotz eines erheblichen Aufwand seitens der EMS Industrie (im gesamten letzten Jahrzehnt) ist die Akzeptanz für diese Life-Cycle-Services nicht besonders hoch. Der wahrscheinlichste Grund ist, dass OEMs sich so an die auf die Rohstoffpreise angepassten PCB & Box-Build Kosten gewöhnt haben. Daher ist man nicht gewillt für die tatsächlichen Kosten dieser Extras zu bezahlen. FOLGEN: Die Bemühungen der EMS-Industrie, die eigene finanzielle Leistung zu verbessern, funktionieren nicht. 10. Die Weltmarkt ist nicht wie erwartet Der Gewinn der weltweiten Nachfrage ist eine potentielle Möglichkeit für fast jede Art von Geschäft; Elektronik ist da keine Ausnahme. Da die Nachfrage in der entwickelten Welt - aufgrund des anhaltenden Katers aus jahrelangem Mehrverbrauch sowohl auf öffentlicher als auch privater Ebene - aufgeweicht ist, sind die sogenannten Emerging Markets in aller Augen zu den neuen Hoffnungsträgern für Wachstum geworden. Doch die Nachfrage nach OEM-Produkte in den aufstrebenden Märkten erfordert in den meisten Fällen eine Mittelschicht - welche bereit und auch in der Lage ist - Geld für Importe auszugeben. Die Herstellung eines Produktes in einem der aufstrebenden Märkte ist noch lange keine Garantie dafür, das regionale Käufer für dieses Produkt auf magische Weise erscheinen. Im Gegensatz zu dem, was viele OEMs geglaubt.

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2024.04.25 14:09 V22.4.31-1
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