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© dimitry romanchuck dreamstime.com
Elektronikproduktion |

Ex-Jabil Mitarbeiter bekommen EUR 1,1 Millionen

Europäische Kommission schlägt Bereitstellung von 1,1 Mio. EUR aus dem Globalisierungsfonds für ehemalige Beschäftigte der italienischen IKT-Branche vor.

Die Europäische Kommission hat heute vorgeschlagen, Italien 1,1 Mio. EUR aus dem Europäischen Fonds für die Anpassung an die Globalisierung (EGF) zur Verfügung zu stellen. Damit soll 480 entlassenen Arbeitskräften der Unternehmen Jabil CM S.r.l. und Anovo Italia S.p.A. – zwei Herstellern elektronischer Erzeugnisse für die IKT-Branche – bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz geholfen werden. Der Vorschlag wird jetzt dem Europäischen Parlament und dem EU-Ministerrat zur Genehmigung vorgelegt. László Andor, EU-Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Integration, erklärte: „Unser Vorschlag, 1,1 Mio. EUR zur Verfügung zu stellen, würde den ehemaligen Beschäftigten von Anovo und Jabil helfen, über Schulungen und Unterstützungsmaßnahmen eine neue Arbeit zu finden. Der Erwerb neuer Fähigkeiten, finanziert aus dem Europäischen Globalisierungsfonds, würde diesen Arbeitskräften neue Chancen eröffnen.“ Der Antrag Italiens auf EGF-Unterstützung bezieht sich auf 529 ehemalige Beschäftigte von Jabil CM S.r.l. und Anovo Italia S.p.A., zwei italienische Hersteller von elektronischen Erzeugnissen für die IKT-Branche. Voraussichtlich werden 480 der entlassenen Personen an den aus dem EGF kofinanzierten Maßnahmen teilnehmen. Das Maßnahmenpaket umfasst folgendes Angebot: Tutoring und Berufsberatung, Kompetenzbewertung, Abgleich zwischen Fähigkeiten und Stellenangeboten, Förderung des Unternehmertums und Mentoring nach der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Die Kosten für das Maßnahmenpaket werden mit insgesamt etwa 1,7 Mio. EUR veranschlagt, davon 1,1 Mio. EUR aus dem EGF. Hintergrund Die globale Wirtschafts- und Finanzkrise hat den Informations- und Kommunikationstechnologiemarkt (IKT-Markt) in der EU besonders hart getroffen. Das Wachstum der italienischen Elektronikteile- und IKT-Branche hat sich seit 2009 u. a. wegen sinkender IKT-Nachfrage und geringerer Investitionen sowohl seitens der Konsumentinnen und Konsumenten als auch der Unternehmen einschneidend verlangsamt und so zum Abbau von IKT-Personal in italienischen Unternehmen geführt. Der starke Abschwung in der italienischen IKT-Branche hat dazu geführt, dass Anovo Italia S.p.A. und Jabil CM S.r.l. – trotz vor Kurzem erfolgter Bemühungen zur Anpassung und Reorganisation – den Betrieb eingestellt und ihre Beschäftigten entlassen haben. Diese Entlassungen treffen die Region Lombardei und vor allem die Provinzen Mailand und Varese, wo Jabil CM und Anovo Italia ihren Sitz hatten. Angesichts rückläufiger Zahlen im verarbeitenden Gewerbe steht die Region Lombardei vor großen strukturellen Herausforderungen; außerdem hat – wie anderswo auch – die globale Wirtschafts- und Finanzkrise die Wirtschafts- und Arbeitsmarktslage verschlechtert. Die industrielle Produktion der Lombardei ist 2009 um 9,4 % geschrumpft, mit unmittelbar spürbaren Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt – die Arbeitslosenquote steigt seit 2008 stetig an: Sie lag 2008 bei 3,7 %, 2009 bei 5,4 %, 2010 bei 5,6 %, 2011 bei 5,8 % und kletterte 2012 auf 7,5 %. Seit Aufnahme der Tätigkeit des EGF im Jahr 2007 gingen 108 Anträge ein. Rund 467 Mio. EUR wurden zur Unterstützung von etwa 98 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern beantragt. Immer mehr Mitgliedstaaten stellen EGF-Anträge zur Unterstützung entlassener Arbeitskräfte; auch die Zahl der betroffenen Branchen nimmt zu. Ein offenerer Handel weltweit ist insgesamt gut für Wachstum und Beschäftigung, er kann jedoch auch Arbeitsplätze kosten – vor allem in sensiblen Branchen – und trifft gering qualifizierte Arbeitskräfte. Aus diesem Grund hatte der Präsident der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso, die Einrichtung eines Fonds vorgeschlagen, der den Betroffenen bei der Anpassung an die Folgen der Globalisierung helfen sollte. Der EGF wurde Ende 2006 eingerichtet; er ist Ausdruck der Solidarität der Vielen, die vom offenen Handel profitieren, mit den Wenigen, die mit dem plötzlichen Verlust ihres Arbeitsplatzes konfrontiert sind. Im Juni 2009 wurden die EGF-Bestimmungen geändert, um die Rolle des EGF als Instrument für frühzeitiges Eingreifen im Rahmen der EU-Maßnahmen zur Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise zu stärken. Die geänderte EGF-Verordnung trat am 2. Juli 2009 in Kraft und galt für alle Anträge, die vom 1. Mai 2009 bis zum 30. Dezember 2011 gestellt wurden. Ausgehend von den Erfahrungen mit dem EGF seit 2007 und angesichts seines Mehrwerts für die unterstützten Arbeitskräfte und die betroffenen Gebiete hat die Kommission vorgeschlagen, den Fonds auch im mehrjährigen Finanzrahmen 2014-2020 weiterzuführen und seine Arbeitsweise noch zu verbessern. Am 20. Juni 2013 stimmte der EU-Ministerrat (Beschäftigung und Sozialpolitik) einem allgemeinen Konzept zur Weiterführung des EGF im Zeitraum 2014-20 und der Wiedereinführung der „Krisenklausel“ zu, laut der der EGF auch zur Unterstützung von Arbeitskräften eingesetzt werden kann, die ihren Arbeitsplatz aufgrund der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise verloren haben. Somit können nun mit dem Europäischen Parlament Gespräche mit Blick auf eine Einigung über den Rechtsvorschlag in erster Lesung beginnen.

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2024.04.26 09:38 V22.4.33-2
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