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© cumypah dreamstime.com
Elektronikproduktion |

EUR 1,3 Mio. für ehemalige Flex-Mitarbeiter

EU-Kommission will ehemalige Beschäftigte von Flextronics in Dänemark mit 1,3 Mio. EUR aus dem Globalisierungsfonds unterstützen.

Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, Dänemark Finanzhilfen in Höhe von 1,3 Mio. EUR aus dem Europäischen Fonds für die Anpassung an die Globalisierung (EGF) zu gewähren, um 153 ehemalige Beschäftigte von Flextronics International Denmark A/S zu unterstützen. Der Vorschlag wird nun dem Europäischen Parlament und dem EU-Ministerrat zur Genehmigung übermittelt. Der EU-Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Integration László Andor unterstrich, wie wichtig die Unterstützung für die entlassenen Arbeitskräfte ist, die so schnell wie möglich eine neue Arbeitsstelle finden möchten. Er erklärte dazu: „Der vorgeschlagene Beitrag über 1,3 Mio. EUR aus dem europäischen Globalisierungsfonds kann ihnen helfen, Beschäftigungsmöglichkeiten in neuen Zukunftsbranchen aufzutun. Es ist wichtig, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei der Bewältigung dieser schwierigen Situation zu unterstützen. Der Globalisierungsfonds hat sich dafür über die Jahre als wertvolles Instrument bewährt.“ Der Antrag der dänischen Behörden betrifft 303 ehemalige Beschäftigte von Flextronics International Denmark A/S, einem Dienstleister für Design und Fertigung elektronischer Komponenten für Elektronikhersteller. Die vom EGF unterstützten Maßnahmen 153 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt die größten Herausforderungen zu bewältigen haben, zugute kommen. Das Paket beinhaltet folgende Maßnahmen zur Unterstützung der Arbeitskräfte: Beurteilung der erworbenen Kompetenzen und Qualifikationen; berufliche Bildung, praktische Ausbildungsgänge und auf die Kompetenzen der Arbeitskräfte zugeschnittene Bildungsmaßnahmen; individuelle Stellenvermittlung und Förderung unternehmerischer Tätigkeit sowie die hierfür erforderlichen Beihilfen. Diese sorgfältig ausgestalteten Maßnahmen sollen den betroffenen Arbeitskräften dabei helfen, einen Arbeitsplatz in Branchen mit Zukunftsaussichten zu finden. Die Kosten für das Paket werden mit insgesamt etwa 2 Mio. EUR veranschlagt, wovon der EGF 1,3 Mio. EUR bereitstellen würde. Hintergrund Flextronics International Denmark A/S wurde 2004 als Teil der Flextronics International Ltd. gegründet, die wiederum 1990 in Singapur als Tochterfirma eines ursprünglich 1969 im amerikanischen Silicon Valley gegründeten Unternehmens entstanden war. 2011 war Flextronics laut CircuitsAssembly.com das Unternehmen der Elektronikfertigungsbranche mit den zweithöchsten Erträgen weltweit. Flextronics Denmark war ein bedeutender Hersteller von Leiterplatten, die in allen elektronischen Geräten, z. B. Chipkarten, Videospielen, Digitalkameras, Handys, PCs usw., eingebaut werden. Nach der Auslagerung der Produktion an die Tochtergesellschaft Multek, einen weltweit bekannten Hersteller von Leiterplatten, der standardisierte Schnittstellen für die Elektronikbranche anbietet, waren Flextronics Denmark und der entsprechende europäische Leiterplattenmarkt für Flextronics International Ltd. nicht mehr von Interesse. Die Entlassungen bei Flextronics Denmark sind unmittelbar auf weit reichende Strukturveränderungen im Welthandelsgefüge der Dienstleistungsbranche zurückzuführen, in der Flextronics Denmark aktiv ist. Mit der Entscheidung der Unternehmenszentrale in Singapur, den Standort in Dänemark zu schließen und gleichzeitig außerhalb Europas zu expandieren, folgte auch Flextronics der seit kurzem zu verzeichnenden Tendenz der Elektronikbranche, Betriebsstätten nach Asien zu verlegen. Die am stärksten von den Entlassungen betroffene Region ist die Gemeinde Skive. Skive liegt im Nordwesten der Region Midtjylland. Zwar handelt es sich um eine ländliche Region, aber die Industrie spielt mit drei von zehn in der Privatwirtschaft Beschäftigten eine wichtige Rolle. Seit 2006 haben jedoch große Unternehmen wie Metallic, Nørhaven, Jamo, Royal Greenland, Bodisen und Danish Crown ihren Standort entweder geschlossen oder aus der Gemeinde verlagert, wodurch in Skive zwischen 2008 und 2010 ungefähr 2000 Arbeitsplätze in der Industrie verloren gingen. Seit Aufnahme der Tätigkeit des EGF im Jahr 2007 gingen 101 Anträge über ca. 443,3 Mio. EUR zur Unterstützung von etwa 92 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ein. Immer mehr Mitgliedstaaten stellen EGF-Anträge zur Unterstützung entlassener Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer; auch die Zahl der betroffenen Branchen nimmt zu. Ein offenerer Handel weltweit ist insgesamt förderlich für Wachstum und Beschäftigung, doch kann er bisweilen auch Arbeitsplätze kosten; hiervon betroffen sind vor allem sensible Branchen und gering qualifizierte Arbeitskräfte. Aus diesem Grund hatte der Präsident der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso, die Einrichtung eines Fonds vorgeschlagen, der dazu beitragen sollte, in derartigen Fällen die Folgen der Globalisierung abzufedern. Der EGF wurde Ende 2006 eingerichtet; er ist Ausdruck der Solidarität der großen Zahl derer, die vom offenen Handel profitieren, gegenüber den wenigen, die mit dem plötzlichen Verlust ihres Arbeitsplatzes konfrontiert sind. Im Juni 2009 wurden die EGF-Bestimmungen geändert, um die Rolle des EGF als Instrument für frühzeitiges Eingreifen im Rahmen der EU-Maßnahmen zur Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise zu stärken. Die geänderte EGF-Verordnung trat am 2. Juli 2009 in Kraft und galt für alle Anträge, die vom 1. Mai 2009 bis zum 30. Dezember 2011 gestellt wurden. Der EU-Kofinanzierungssatz wurde von 50 % auf 65 % angehoben. Ausgehend von den Erfahrungen mit dem EGF seit 2007 und angesichts seines Mehrwerts für die unterstützten Arbeitskräfte und die betroffenen Gebiete hat die Kommission vorgeschlagen, den Fonds auch im mehrjährigen Finanzrahmen 2014–2020 weiterzuführen und seine Arbeitsweise noch zu verbessern.

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2024.04.15 11:45 V22.4.27-1
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