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RoHS |

Kunststoffe aus Elektro-/ Elektronikschrott wirtschaftlich recyceln

Im Elektro-/Elektronikschrott sind verschiedene Kunststoffe sowie Stör- und Schadstoffe enthalten. Das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV in Freising hat einen Prozess entwickelt, mit dem sich diese Kunststoffe recyceln lassen und dabei gleichzeitig schädliche Stoffe wie Flammschutzadditive entfernt werden können.

Mit dem Verfahren können erstmalig selbst stark schadstoffbelastete und verschmutzte Kunststoffe aus Elektro(nik)abfällen recycelt werden. Die mit dem CreaSolv®-Prozess gewonnenen Rezyklate sind mit Neuware vergleichbar. Der CreaSolv®-Prozesses ist ein lösemittelbasiertes Kunststoff-Recyclingverfahren. Es basiert auf der selektiven Extraktion des Zielpolymers, gefolgt von einem Reinigungsschritt. Die Experten von WRAP, einem Projekt der englischen Regierung, haben in ihrem aktuellen Zwischenbericht den Fraunhofer-Recyclingprozess als effizient und wirtschaftlich bewertet. WRAP steht für Waste Resources Action Programme und ein nachhaltiges Wirtschaften. WRAP möchte kommerziell realisierbare Wege zum Entfernen bromierter Flammschutzmittel in Kunststoffen aus Elektroaltgeräten forcieren. Ein geschlossener Materialkreislauf ist das Ziel: Recycelte Kunststoffe wieder zur Herstellung von neuen Elektro(nik)geräten einzusetzen. Der CreaSolv®-Prozesses ist auch in der Lage, die stark verschmutzten Mischkunststoffe, wie sie nach der Metallrückgewinnung aus Elektro(nik)abfällen in großen Mengen als Shredderleichtfraktion anfallen, zu recyceln. Das Fraunhofer IVV hat dies in einem gemeinsamen Projekt mit KERP Kompetenzzentrum Elektronik & Umwelt GmbH aus Österreich nachgewiesen. Allein in Deutschland fallen davon jährlich einige 100.000 t an, die bisher nicht recycelt werden konnten. Die europäische Elektro- und Elektronikschrott-Richtlinie (WEEE) legt Verwertungsquoten von 75 % fest. Mit den bestehenden Metall-Recycling-Verfahren werden diese bei weitem nicht erreicht. Allein in Deutschland werden jährlich ca. 2 Mio Tonnen Elektronikschrott erfasst. Davon bestehen 400 000 Tonnen aus verschiedenen Kunststoffmaterialien. Nur 59 000 Tonnen Kunststoff wurden in 2004 aus der Wertstoffsammlung Elektro-/Elektronikschrott der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger erfasst. Lediglich 5 000 Tonnen wurden davon verwertet und 54 000 Tonnen beseitigt. Die größten Schwierigkeiten beim Elektronikschrott-Recycling liegen darin begründet, dass eine Vielfalt von Kunststoffen zusammen kommen, die zusätzlich mit Störstoffen kontaminiert sind. Neben Schwermetallen spielen hier Flammschutzmittel eine entscheidende Rolle. Die meisten Flammschutzmittel bestehen aus bromierten chemischen Verbindungen, die aus dem zu recycelnden Material herausgelöst werden müssen, da es sonst nicht wieder verwendet werden kann. Hinzu kommen Füllstoffe, Stabilisatoren und Farbmittel, die beim Herstellen der Geräte hilfreich sind, für das Recycling jedoch ein Problem darstellen können. Der patent- und markenrechtlich geschützte CreaSolv®-Prozess erreicht eine Reinigungsleistung von 99 %. Entwickelt wurde er vom Fraunhofer IVV in Zusammenarbeit mit der CreaCycle GmbH in Grevenbroich. Auf Basis des CreaSolv®-Prozesses soll im Jahre 2007 in Freising eine Demonstrationsanlage mit einer jährlichen Recyclingkapazität von 500 Tonnen errichtet werden. Danach kann die erste industrielle Produktionsanlage anlaufen und das große Wertstoffpotenzial, welches im Elektro(nik)schrott steckt, erschlossen werden.

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2024.03.28 10:16 V22.4.20-2
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