
Intel gibt französische und italienische Chip-Projekte auf
Intel hat seine Investitionen in wichtige europäische Projekte, so wörtlich, „pausiert“, nachdem das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr hohe Produktionsverluste angehäuft hatte. Einem Bericht von POLITICO zufolge hat der US-Halbleiterriese einige seiner wichtigsten europäischen Projekte auf Eis gelegt, um seine Ausgaben zu senken.
Für das Jahr 2022 hatte das Unternehmen angekündigt, zehn Milliarden Euro in neue Mikrochip-Fabriken und Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen in Deutschland, Polen, Irland, Spanien, Frankreich und Italien zu investieren (Evertiq berichtete). Der Plan fand große Unterstützung der EU, die wie andere geopolitische Blöcke hart daran gearbeitet hat ihre eigene Lieferkette zu stärken.
Das französische Projekt war ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für künstliche Intelligenz und Hochleistungscomputer in Paris. Doch nun hat Intel „seine Investitionen in Frankreich pausiert“, so der Chiphersteller in einer Erklärung, die POLITICO vorliegt. Begründet wird dies mit den Wirtschafts- und Marktbedingungen, die sich von denen im Jahr 2022 stark unterscheiden.
Der Bericht besagt auch, dass der Plan, ein 4,5 Milliarden Euro teures Werk in Italien zu bauen, wahrscheinlich ausgesetzt oder auf Eis gelegt wird. Intels Projekte in Irland, Deutschland und Polen bleiben jedoch auf Kurs.
Insgesamt arbeitet Intel derzeit an vier Expansionsprojekten und drei Greenfield-Investitionen, die alle Bereiche von Forschung und Entwicklung über die Waferproduktion bis hin zu fortschrittlichen Verpackungsprozessen abdecken. Das Unternehmen investiert 20 Milliarden US-Dollar in den Ausbau seines Ocotillo-Campus im US-Bundesstaat Arizona, 3,5 Milliarden US-Dollar in seine Niederlassung im US-Bundesstaat New Mexico und 17 Milliarden Euro in den Bau einer hochmodernen Halbleiterfabrik in Magdeburg.